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Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
In seiner Glosse hinterfragt TZ-Redaktor Mario Testa die schwierige Situation am Weinfelder Bahnhof und die unzähligen Krippen in den Schaufenstern der Geschäfte.
Die Krippen erobern Weinfelden. Überall sind sie derzeit in den Schaufenstern der Detaillisten im Zentrum zu sehen. Krippen aus aller Welt mit Figuren aus Stoff, Holz oder Stein. Auch in der katholischen Kirche sind einige dieser Miniaturen zu sehen, welche die Geburt Jesu darstellen.
Die Szenerie ähnelt sich dabei natürlich immer: Baby in der Mitte, Mutter und Vater daneben – und je nach Ursprungsland der Krippen bestaunen Esel, Schaf oder Schlange das Jesuskind.
Ein Krippenspiel mit lebensgrossen Figuren zeigt sich derweil am Weinfelder Bahnhof. Auch da versammeln sich Menschen, die von weit her kommen im Schutze des Bahnstalldachs, um fröhlich der Geburt des Feierabends zu huldigen. Stadt Esel und Ochs sind es Hunde, welche etwas tierische Präsenz markieren. Und nicht fehlen dürfen natürlich auch die Männer aus dem Morgenland.
Erstaunlicherweise gibt es sogar ein verbindendes Element zwischen dem Krippen- und dem Bahnhofspiel. Die Hauptakteure gelangen an ihren Aufenthaltsort, weil sie anderswo nicht geduldet waren. Und auch aus ihrem Unterschlupf müssen beide Gruppen wieder weg – dort will sie nämlich keiner und es droht grosses Ungemach.