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Bernhard Heusler war am Freitagabend Gastreferent beim Sponsoren- und Gönnerabend von Volley Amriswil.
Etwas konnte der illustre Gastreferent vorweisen, was Martin Salvisberg noch nicht geschafft hat: als Präsident mit seinem Verein die Champions League erreichen. Dorthin, wo Bernhard Heusler mit dem FC Basel einst war, will auch Salvisberg mit Volley Amriswil. Am 6. und 8. Oktober spielen die Amriswiler im heimischen Tellenfeld die Qualifikation zur Champions League.
Einen besseren Ratgeber hätte es für Salvisberg also nicht geben können, zumal Heusler als aktuelles Vorstandsmitglied des Damen NLA-Teams von Sm’Aesch Pfeffingen auch noch Volleyballerfahrung hat. Und er ist einfach ein brillanter Redner, wie sich die nicht ganz 200 Sponsoren, Gönner, Freunde und Spieler von Volley Amriswil am Freitagabend im Pentorama überzeugen konnten.
«Wer dir beim Meistertitel am meisten auf die Schulter klopft,
ist dein schärfster Kritiker, wenn es in der neuen Saison nicht gut läuft.»
Das Referat des 56-Jährigen, der zwischen Salat und Rindsgeschnetzeltem an Paprikasauce mit Butterreis über «Challenges & Learnings» sprach, war deshalb wie ein vorgezogenes Dessert für die Zuhörer. Heusler erzählte von seinen Erfahrungen beim FC Basel. Dass dort 19-Jährige für ganze Grossfamilien verantwortlich seien und diese ernährten. Auf diesen würde ein gewaltiger Druck lasten und denen müsse man nicht erzählen, wie wichtig ein Spiel sei. «Ich hingegen fuhr in diesem Alter mit dem Velo zur Uni und bat einmal im Monat meinen Vater um Sackgeld», erzählte Rechtsanwalt Heusler, der nach seinem Abgang beim FCB eine Beraterfirma gegründet hat und seither ein äusserst gefragter Mann im Sportbusiness ist.
Ganz so gross lastet der Druck nicht auf den Amriswiler Volleyballern, doch auch von ihnen wird nichts weniger als der Cupsieg und der Meistertitel erwartet. Dass diese Ziele realistisch sind, wurde bei der Teamvorstellung durch Conférencier Tom Schnegg klar. Einige Spitzenspieler von Konkurrenten, die Volley Amriswil in der letzten Saison das Leben schwer gemacht haben, stehen in dieser Saison auf der anderen Seite des Netzes und kämpfen nun im blau-weissen Trikot um Punkte und Pokale. Medizinisch betreut werden sie wie schon in den vergangenen 20 Jahren von Thomas Hugentobler, der für sein Jubiläum in diesem Ehrenamt gewürdigt wurde.
Noch im alten Jahrtausend war Hugentobler oft an den Spielen im Tellenfeld, als der Verein auf ihn zukam und sagte:
«Es wäre schön, wenn wir einen Teamarzt hätten. Du bist ja eh in der Halle.»
Und so wurde aus dem Fan Hugentobler der «Doktor Thomas», wie er von den Spielern genannt wird.
Am Ende von Heuslers Referat wollte Volley Amriswils Vizepräsident Andreas Bösch noch wissen, was denn der Unterschied zwischen der Vorstandstätigkeit beim FC Basel und bei Sm’Aesch Pfeffingen sei. «Die Öffentlichkeit und das Sponsoring», sagte Heusler. Eine Firma habe dem FCB für einen VIP-Tisch 20000 Franken für einen Match bezahlt. Als er dieselbe Firma um 2000 Franken im Jahr für die Volleyballerinnen bat, sei das zuviel gewesen. Bernhard Heusler sagte deshalb zu den Sponsoren von Volley Amriswil:
«Pflegen Sie also diese Blüte aus Ihrer Region.»