Startseite
Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Sowohl Paul Meier als auch Nicola Ottiger würden sich Veränderungen wünschen. Die katholische Kirche befinde sich aber in einer Phase des Durchstehens.
(red) Die erste Diskussionsrunde des Pfarreirats zum Thema Zölibat und Frauenordination war gut besucht. Nach einem thematischen Input der Luzerner Theologin Nicola Ottiger und von Pater Paul Meier vom Kapuzinerkloster Rapperswil fand eine spannende Diskussion statt. Ruedi Meier führte in den Abend ein. Die Kirche leide an starkem Bedeutungsverlust, der sich in leeren Kirchen und Kirchenaustritten manifestiere. Man wolle kontroverse Themen bewusst anpacken und so diesem Bedeutungsverlust entgegenwirken.
Zu Beginn der Diskussion fragte Moderator Ruedi Meier seinen Bruder Paul Meier, wann das Pflichtzölibat wohl abgeschafft werde. Dieser lachte und meinte, am liebsten schon morgen, aber das werde schon noch etwa zwanzig Jahre dauern. Bezüglich Frauenordination äusserte sich Nicola Ottiger weniger optimistisch. Die beiden Gäste waren sich einig, dass die Fragen rund um das Zölibat und die Frauenordination eng miteinander verknüpft sind. Es gehe bei beiden Themen um den eingeschränkten Zugang zum Priesteramt, was als tiefe Frauenfeindlichkeit der Kirche empfunden werde.
Pater Meier findet es schade, dass die Männer und Frauen, welche sich für das Priesteramt berufen fühlen, ihrer Berufung nicht nachgehen dürfen. Er sagte, dass es bei den Reformierten ja auch möglich sei. Dies sollte zu denken geben. Nicola Ottiger wies darauf hin, dass die katholische Kirche im Moment leider nicht mehr in der Phase der Veränderung ist. Momentan herrsche für die Katholiken die Phase des Durchstehens, die auf keinen Fall einfach ist.