Kreuzlinger Kirchgemeinde musste Wohnungen dringend sanieren

Bei der Evangelischen Kirchgemeinde Kreuzlingen geht es nach der Abstimmung über das Gemeindehaus gleich mit der Versammlung weiter. Dort steht ein Nachtragskredit für das Haus Boje auf der Traktandenliste.

Nicole D'Orazio
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Kirchenpflegerin Marianne Pfänder und Präsident Thomas Leuch informieren über die Themen der kommenden Versammlung. (Bild: Nicole D'Orazio)

Kirchenpflegerin Marianne Pfänder und Präsident Thomas Leuch informieren über die Themen der kommenden Versammlung. (Bild: Nicole D'Orazio)

Thomas Leuch, Präsident der Evangelischen Kirchgemeinde Kreuzlingen, hat die verlorene Abstimmung über die Sanierung des Gemeindehauses für 8,5 Millionen Franken gerade etwas verdaut (unsere Zeitung berichtete). Viel Zeit zum Verschnaufen hat er allerdings nicht: Nächsten Dienstag steht die Versammlung an. In den letzten Jahren sind diese nie ganz glatt verlaufen. Es gab jeweils sehr viele Wortmeldungen und Diskussionen.

«Eigentlich steht nichts Bahnbrechendes an. Wir dürfen ein gutes Jahresergebnis vermelden», sagt er an der Medieninformation am Dienstag. Vor allem dank deutlich höherer Einnahmen bei den Grundstückgewinnsteuern und tieferen Lohnkosten schliesst die Rechnung mit einem Gewinn von rund 82'000 Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 56000 Franken.

Wohnungen waren total veraltet

Ein Nachtragskredit in der Höhe von 110'000 Franken ist für die Sanierung des Hauses Boje nötig. «Die drei Wohnungen sind unabhängig voneinander leer gestanden», sagt Kirchenpflegerin Marianne Pfändler. «Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Wohnungen wieder in einen zumutbaren Zustand zu setzen.» Es sei nie etwas an den Appartements gemacht worden und sie seien veraltet gewesen. Eines hätte nicht einmal über eine eigene Nasszelle verfügt.

«Wir haben zum Beispiel die Küchen, die Badezimmer und das Elektrische erneuert. Auch die Heizung.»

Ohne Werbeaufwand seien die drei Wohnungen mittlerweile wieder vermietet worden. «Das konnten wir nun mit gutem Gewissen machen.» Es seien nach wie vor Wohnungen im sehr günstigen Bereich, ergänzt Leuch. «Das Geld kommt bald wieder rein.»

Der Steuerfuss muss so oder so rauf

Bezüglich des weiteren Vorgehens beim Kirchgemeindehaus wird Leuch bestimmt auch etwas sagen. «Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Wir müssen nun zusammen überlegen, wie es weitergehen soll. Der Projektierungskredit ist ausgereizt, und der Architekturwettbewerb war die Grundlage der ganzen Arbeit.» Bei der Finanzierung sei ein Problem, dass die Kirchgemeinde nichts auf der Seite habe. «Die Steuern wurden immer gesenkt.» Da habe auch die vorhergehende Kirchenvorsteherschaft ihren Anteil daran.

Nun müsse man mit den Steuern so oder so rauf, um Rücklagen zu bilden. «Mit unserem derzeitigen Steuerfuss von 14 Prozentpunkten liegen wir weit unter dem kantonalen Durchschnitt von 23 Prozent», betont er.

Eigene Kommission für das «Open Place»

Das «Open Place» bei der Kirche Kurzrickenbach ist zu einem wichtigen Begegnungsort geworden. Eine Projektgruppe habe nun an einer neuen Struktur gearbeitet, um diesem den diakonischen und missionarischen Auftrag innerhalb der Kirchgemeinde zu ermöglichen und fördern. Es wird deswegen als eine «fresh expressions of church». «Eine eigene Kommission wird für den Betrieb des ‹Open Place› verantwortlich sein», sagt Thomas Leuch. «Diese wird das Budget selbst verwalten.» Die finanzielle Verantwortung bleibe aber bei der Kirchgemeinde.

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