KRADOLF-SCHÖNENBERG
Einmal Ninja Warrior sein: Kindercamp bot in den Sommerferien fünf spannende Tage

Das erstmals durchgeführte Kindercamp mit 55 teilnehmenden Mädchen und Buben war ein Erfolg. Eine Wiederholung ist daher wahrscheinlich.

Georg Stelzner
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Die Gemeinderätinnen Andrea Zuberbühler und Andrea Müller-Richner gehörten dem Organisationskomitee an.

Die Gemeinderätinnen Andrea Zuberbühler und Andrea Müller-Richner gehörten dem Organisationskomitee an.

Bild: Georg Stelzner (Schönenberg, 24. August 2021)

Der Mut, etwas Neues zu wagen und vor dem Hintergrund der Coronapandemie mit ihren vielen Unwägbarkeiten ein ambitioniertes Projekt auf die Beine zu stellen, hat sich ausgezahlt. Die Organisatorinnen des erstmals durchgeführten Kindercamps können eine positive Schlussbilanz ziehen, ohne dabei die rosarote Brille aufsetzen zu müssen. Andrea Zuberbühler, Mitglied des Organisationskomitees, erklärt:

«Natürlich hätte man das eine oder andere noch besser machen können, doch es war eben auch eine Premiere, bei der noch nicht alles hundertprozentig klappen kann.»

Die Kinder seien jedenfalls total begeistert und die Eltern rundum zufrieden gewesen. Gemeinderätin Andrea Zuberbühler bildete mit ihrer Amtskollegin Andrea Müller sowie Isabella Weibel, Seline Niklaus und Debora Kernen das OK.

Vieles passte bei der Premiere zusammen

Am Kindercamp nahmen 28 Mädchen und 27 Buben, mehrheitlich aus der Gemeinde Kradolf-Schönenberg, teil. Vereinzelte Kinder gesellten sich auch aus Sulgen, Bürglen und Schweizersholz hinzu. Die Limite von 60 Kindern wurde nicht ganz erreicht, was den Vorteil hatte, dass niemand abgewiesen werden musste.

Müller und Zuberbühler betonen, dass zum Erfolg auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Vereinen, die Grosszügigkeit der Sponsoren aus Gewerbekreisen und das Engagement von Privatpersonen beitragen hätten. Finanziert wurde das Kindercamp grossteils von der Politischen Gemeinde Kradolf-Schönenberg, aber auch das kantonale Sportamt leistete einen Beitrag.

Breitgefächertes Angebot: Mix aus Sport, Spiel und Spass

Das Programm – bestehend aus den Sportarten Fussball, Unihockey, Judo, Tennis und Armbrustschiessen sowie attraktiven Geschicklichkeitsspielen – traf haargenau den Nerv der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Besonders grossen Anklang fand etwa der «Ninja Warrior»-Parcours, wie er aus dem Programm eines deutschen und schweizerischen Fernsehsenders bekannt ist.

Anders als beim Ferien(s)pass, wie man ihn aus anderen Gemeinden kennt, absolvierten die Kinder das gesamte Programm vom Montagvormittag bis zum Freitagabend. Bis auf einen glimpflich verlaufenen Zwischenfall, der eine kurze ärztliche Behandlung erforderte, waren keine schlimmeren Blessuren zu beklagen. Auch das ein Indiz für die gewissenhafte Vorbereitung und seriöse Abwicklung der Veranstaltung.

Letzte Ferienwoche war ideal

Eine grosse Herausforderung, die eine fast generalstabsmässige Planung voraussetzte, stellte die tägliche Verpflegung dar. Betreuer, Leiter und Helfer mitgerechnet, mussten doch bis zu 80 Personen verköstigt werden. Dass für diesen Zweck das Kirchenzentrum Steinacker in Kradolf mit seiner Infrastruktur benutzt werden konnte, sei ein Glücksfall gewesen, sind sich Müller und Zuberbühler einig.

Bewährt hat sich nach Einschätzung der beiden Gemeinderätinnen auch der Zeitpunkt. Das Camp fand bewusst in der letzten Ferienwoche statt. Es war für die teilnehmenden Kinder somit eine gute Gelegenheit, sich wieder an Tagesstrukturen zu gewöhnen. Für berufstätige Väter und Mütter wiederum stellte das fünftägige Event eine willkommene Entlastung dar. Eine Überlegung war auch, dass mit dem Kindercamp der Gemeinde kein Ferienlager eines Vereins oder einer Organisation konkurrenziert werden sollte.

Zwei- oder Dreijahresturnus denkbar

Der grosse Zuspruch und die pannenfreie Abwicklung des Anlasses wecken Begehrlichkeiten. Die Frage nach einer Neuauflage stellt sich unweigerlich. Das wissen auch die beiden Gemeinderätinnen, die dem Organisationskomitee angehört haben.

«Es wird wohl nicht das letzte Kindercamp gewesen sein», sagt Andrea Zuberbühler an. Das erste Mal sei immer am schwierigsten, bei einer Wiederholung könne man dann von bereits gemachten Erfahrungen profitieren. Ein jährlich stattfindendes Kindercamp ist jedoch unwahrscheinlich, wie Andrea Müller ausführt:

«Ein solcher Anlass ist interessanter, wenn es ihn nicht zu oft gibt. Der Hype soll ja nicht gleich wieder abflachen.»

Müller und Zuberbühler können sich jedoch gut vorstellen, das Kradolf-Schönenberger Kindercamp in Zukunft alle zwei oder drei Jahre anzubieten.

Tagebuch und Bilder vom Kindercamp im Internet auf www.kradolf-schoenenberg.ch

Fünftägiger Anlass

Das Kindercamp fand vom 9. bis 13. August, jeweils von 9 bis 17 Uhr, statt. Das Programm bestand aus 15 verschiedenen Lektionen (je drei pro Tag), für die zwölf Vereine aus den Gemeinden Kradolf-Schönenberg und Sulgen verantwortlich zeichneten. Hauptschauplätze waren die Anlagen der Schulhäuser von Kradolf und Schönenberg. Die Kinder bekamen einen Znüni und Zvieri sowie ein Mittagessen, das sie gemeinsam einnahmen. Die Nacht verbrachten sie im Elternhaus. Um mitmachen zu können, mussten die Mädchen und Buben mindestens die erste Klasse schon absolviert haben. Die Teilnahme war für alle kostenlos. (st)