Startseite
Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Es ist kurios: Anfang Jahr ersuchte Lars Schneider von der Spartacus Group um eine Bewilligung für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit Ladenlokal auf dem Land des abgebrannten Restaurant Traube. Jetzt liegt ein zweites Gesuch für ein ähnliches Projekt mit neun statt zehn Wohnungen und Cafeteria auf.
Das ältere Projekt ist zwar offiziell noch nicht vom Tisch, die Gemeinde geht aber davon aus, dass es sich erledigt hat. Denn die Bauherrschaft hat die alten Visiere entfernt, was nicht zulässig ist, da noch Einsprachen laufen. Die Gemeinde kann die Bewilligung deshalb gar nicht mehr erteilen, selbst wenn sie wollte. Lars Schneider war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Leicht wird es für ihn auch mit dem neuen Projekt nicht. Denn die Hürden für Schneider und seine Spartacus Group sind höher geworden. Der Gemeinderat hat die beiden Bauparzellen «zur Sicherung der künftigen baulichen und planerischen Entwicklung» mit einer sogenannten Planungszone belegt. Die Behörde habe intern und mit dem Fachplaner immer wieder darüber diskutiert, diese Massnahme zu ergreifen, um Einfluss auf die Gestaltung dieses fürs Ortsbild zentralen Landstückes nehmen zu können, sagt Gemeindepräsident Stephan Good. Nach den bisherigen Erfahrungen hätten sie jetzt entschieden, diesen Schritt zu tun. «Wir wollen, dass dort etwas hinkommt, das passt».
Im Mai 2016 brannte das ehemalige Restaurant Trauben ab. Zehn Monate blieben die Reste des Riegelbaues stehen, ehe sie ein Unternehmen abbrach. Die Spartacus Group wollte ursprünglich im denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1838 Wohnungen bauen und dem Gebäude seinen Charakter zurück geben. Die Pläne stiessen auf Widerstand.