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Vergangene Woche durften die Mittelstufenschüler der Primarschule Sonnenberg die Projektwoche NaTech Digital erleben. Die Pädagogische Hochschule Thurgau hatte die Woche zusammengestellt. Mit Hilfe eines programmierbaren Minicomputers konnten die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Bei der Umsetzung der Ideen bewiesen sie jede Menge Ausdauer, was zu beeindruckenden Endergebnissen führte.
Die Kinder eilen durch die Klassenzimmer, um den richtigen Draht oder die richtige Lampe aus dem Bastelraum zu holen. Sie müssen vorwärts machen, wenn sie alle ihre unzähligen Ideen in «nur» einer Woche umsetzen wollen.
Im Zentrum dieser Projektwoche NaTech Digital, welche von der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) entwickelt worden war, stand das Zusammenspiel von Informatik und Naturwissenschaft. Dabei konnten die Mittelstufenschüler des Schulhaus Sonnenberg in Hefenhofen das theoretische Wissen praktisch in ihre kreativen Ideen fliessen lassen.
Durch eine Instruktion zu Beginn der Woche lernten die Schüler die Grundlagen über den «Calliope», eine apfelgrosse Schaltfläche, welche durch einfaches Programmieren unterschiedlichste Zwecke erfüllen kann. Dieser Minicomputer ist das Herzstück der Projekte, an welchen die Schüler die weiteren Tage der Woche tüfteln.
Nachdem die Schüler den ersten Prototypen zusammengebastelt und programmiert haben, suchen sie äusserst konzentriert nach dem Problem ihrer Konstruktion oder, falls sie es bereits gefunden haben, nach einer Lösung für dieses. Dabei sind die Schüler so vertieft in ihrer Arbeit, dass sie kaum die Pausenglocke wahrnehmen und die Klassenlehrpersonen sie nahezu in die Pause treiben müssen.
«Das technische Verständnis ist bei allen sehr gross. Doch die Schüler sind nicht gewohnt mehrere Tage frei an einem Projekt zu arbeiten. Das braucht viel Ausdauer», sagt Lehrer Felix Schafroth. Das Technikfieber habe die Schüler gepackt. Lehrerin Carole Münger ergänzt:
«Ein Erfolgserlebnis motiviert die Kinder, weiter hartnäckig an ihren Ideen zu tüfteln.»
Dadurch sollen die Schüler lernen, dass in der Technik nicht alles auf Knopfdruck funktioniere.
Die beiden Klassenlehrpersonen setzten sich im Vorhinein intensiver mit «Calliope» auseinander. Dadurch können sie bei Problemen, welche die Schüler trotz Anleitung nicht lösen können, helfen.
Finanziell wird die Projektwoche von der Industrie- und Handelskammer Thurgau unterstützt. Diese erhofft sich durch «NaTech Digital» Schüler der Primarstufe für die Bereiche IT und Naturwissenschaft-Technik zu begeistern. Um die Brücke von den spielerischen Projekten zur Arbeitswelt zu schlagen, bekamen die zwei Klassen Besuch von Andrea Roth. Der CEO von Brugg Ropes, einem Schweizer Technikunternehmen, gab den Schülern während 90 Minuten einen Input zur praktischen Arbeit mit der Technik.
Aufgrund des Coronavirus fiel der Elternanlass zur Projektwoche aus. Doch in der typischen Art der Projektwoche, Technik und Medien, haben sich die Lehrpersonen eine Alternative überlegt: Ergänzend zum Auftrag ein eigenes Projekt durchzuführen und vor den Mitschülern vorzustellen, drehten die Schüler einen kurzen Videoclip über ihre Konstruktion. Die Grundlagen des Filmens und Videoschneidens lernten sie bereits im Schulfach Medien und Informatik. Daraus soll ein gemeinsamer Kurzfilm entstehen, welcher den Eltern die Projektwoche näherbringt und mit dem die Schüler in Zukunft die tollen Erinnerungen nochmals durchleben können.