Hansjörg Brunner sagt in Romanshorn: «Wir können Grosses schaffen»

Die Schweiz sei im Kern eine Genossenschaft und damit einzigartig auf der Welt, sagte FDP-Nationalrat Hansjörg Brunner an der Bundesfeier. Die Herausforderungen liessen sich nur gemeinsam meistern.

Markus Schoch
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Festredner Hansjörg Brunner im Gespräch mit Besuchern der Bundesfeier. (Bild: Reto Martin)

Festredner Hansjörg Brunner im Gespräch mit Besuchern der Bundesfeier. (Bild: Reto Martin)

Romanshorn habe mit ihm die richtige Wahl getroffen, sagte Hansjörg Brunner am Mittwochmorgen in der katholischen Kirche. Denn der 1. August bedeute ihm sehr viel. «Ich bin emotional stark mit dem Nationalfeiertag verbunden.» Er habe nicht nur schöne Kindheitserinnerungen daran und wisse im Gegensatz zu mehr als der Hälfte der Bevölkerung auch um dessen historische Bedeutung. Darüber hinaus sei dieses Datum für ihn auch ganz persönlich ein Grund zum Feiern. Denn vor 20 Jahren sei am 1. August einer seiner beiden Söhne zur Welt gekommen. Wer das schaffe, könne als Festredner nicht ganz die falsche Person sei, scherzte Brunner.

Stolz auf die Vorfahren

Er sei «kein eingefleischter Patriot», bekannte der FDP-Nationalrat aus Eschlikon. Er sei nicht stolz darauf, Schweizer zu sein, weil er den Umstand einzig dem glücklichen Zufall verdanke, in diesem wunderbaren Land geboren worden zu sein. Er sei aber stolz auf die Vorfahren, die dieses Land mit seinen einzigartigen politischen Strukturen geschaffen hätten. Der Rütlischwur im Wilhelm Tell von Friedrich Schiller habe ihn als Kind berührt und tue es noch immer. Dieser Bund verbinde die Schweiz als Eidgenossenschaft bis heute. Selbsterhaltung, Selbstverwaltung und Selbstbestimmung seien nach wie vor die tragenden Elemente unseres Landes und machten es «zum optimalsten Staatssystem».

Zusammen geht es am besten

Im Kern sei die Schweiz eine Genossenschaft, die sich darauf verständigt habe, dass es gemeinsam am besten gelingt, die Herausforderungen zu meisten, auch wenn das nicht immer einfach sei, sagte Brunner. Dieses Modell setze Toleranz, Vertrauen und gegenseitigen Respekt voraus. Es lohne sich, diese Werte hoch zu halten. «Denn gemeinsam können wir Grosses schaffen.»

Es braucht Perspektivenwechsel

Um die richtigen Entscheide zu treffen, brauche es im persönlichen Alltag wie in der Politik auch hin und wieder einen Perspektivenwechsel, sagte Stadtpräsident David H. Bon bei der Begrüssung. Nötig sei der Blick aufs Detail ebenso wie die Sicht aufs grosse Ganze, das man nie aus den Augen verlieren dürfe.
Für die musikalische Unterhaltung der Bundesfeier besorgt war der Musikverein Romanshorn unter der Leitung von Roger Ender. Im Anschluss an die Feier waren die Besucher zum Imbiss auf dem Vorplatz der Alten Kirche mit «Romans-Hörnli» und Getränken eingeladen.