Der Arboner Stadtrat wird für seine Vorgehensweise im umstrittenen Bauprojekt mit den beiden Hochhäusern direkt am See heftig kritisiert.
«Für mich ist das höchst befremdend», sagte Cyrill Stadler (FDP) in der Parlamentssitzung vom Dienstag. Seine Aussage bezieht sich auf die Anfang Woche verschickte Medienmitteilung des Stadtrates zu den geplanten Wohntürmen am Standort des ehemaligen Hotel Metropol direkt am Seeufer.
In der Mitteilung hiess es, der Stadtrat werde das in Auftrag gegebene städtebauliche Gutachten sistieren. Stattdessen soll Marco Sacchetti, Generalsekretär des Departements für Bau und Umwelt, zwischen Heimatschutz, Eigentümern und Ämtern vermitteln. Stadler sagt:
«Noch im Frühling erachtete es der Stadtrat als wichtig, ein Gutachten zu erstellen, um eine solide Basis zu haben.»
Ein halbes Jahr später sei nun diese Basis plötzlich nicht mehr so wichtig, stellte Stadler fest. Wie auch Myrta Lehmann will er vom Stadtrat wissen, ob es einen Bericht oder Zwischenbericht der Gutachterin gibt, und was darin steht. Weiter interessieren Stadler die Gründe für den plötzlichen «Sinneswandel».
Stadtpräsident Dominik Diezi sagte, dass sich im Verlaufe des Sommers gezeigt habe, dass sich die notwendige Flexibilität für einen solchen runden Tisch nun eingestellt habe. Noch vor einem Jahr habe er die Chancen dafür als nicht sehr hoch eingeschätzt. «Diese Gespräche haben aber nur eine Chance, wenn sich die Seiten vorbehaltlos darauf einlassen, ohne auf den Begutachtungsprozess zu schielen.» Deshalb sei es wichtig, dass er momentan sistiert ist. Ob ein Bericht vorliegt, sagte er nicht. «Ich muss um Verständnis bitten, dass ich nichts weiter dazu sagen möchte», so Diezi.