30 Stände und kauflustige Besucher: Am Samstag herrschte Hochbetrieb am Flohmarkt. Es kam sogar Ferienstimmung auf.
Marktchef Toni Pfeffer blickt optimistisch an den wolkenbehangenen Himmel. Der leichte Regen sei nur von kurzer Dauer, sagt er. Schnell packt er Briefmarken und Postkarten in eine Kiste. «Seit zehn Jahren ist es das erste Mal, dass ich kein Dach über meinem Stand aufgestellt habe». Überrascht zeigt sich der Marktchef von den vielen Besuchern an diesem Morgen. «Wenn es heiss ist, kommen die Leute weniger», meint Pfeffer.
In Weinfelden fühlt sich der Flohmarktbesucher wie in den Ferien. «Gut erhaltene, gebrauchte Kleider gehen im Nu weg», freut sich Patricia Filippone an ihrem Stand. Remo und Claudia Huber brachten aus Teufen Haushaltsgeräte und Geschirr mit. Früher hat das Ehepaar mit Hausräumungen Geld verdient, heute sei der Flohmarkt ein geliebtes Hobby.
«Ich gehe nicht eher nach Hause, bis die Hälfte aller Gegenstände verkauft ist», sagt Margrit Eberhart aus Bürglen energisch. Zweimal musste sie fahren, bis alles dekorativ auf dem Tisch seinen Platz hatte. Vor allem die Gartenstühle will sie an den Mann oder an die Frau bringen. «Ja, der Flohmarkt ist ein lohnendes Geschäft», sagt Eberhart.
30 Stände boten ein buntes Bild mitten im Zentrum von Weinfelden. Unter einem Baum verkaufen Yvonne Müller und Barbara Ruoss vom Frauenverein Märstetten Kaffee und Kuchen, aber auch Gegenstände aus ihrer Brockenstube.
«Weil es die letzten Tage so heiss war, wollte ich erst gar nicht kommen. Nun kommen die Kauflustigen aber in Scharen an meinen Stand», sagt Standbetreiberin Priska Inauen.
Nun packt die 77-jährige ihre Sachen fein säuberlich aus der grossen Schachtel. Kauflustige Besucher hatten hier ihre helle Freude an den nostalgischen Aufklebern für Biber. Auch die Leinentücher und Mercerieartikel fanden guten Absatz. «Weinfelden ist ein sehr schöner und friedlicher Flohmarkt», finden Margrit Reissberger und ihr Mann Manfred. Die beiden sind aus dem bayrischen Memmingen nach Weinfelden gereist, um Spielwaren und Dekoartikel zu verkaufen.
Zwei Besucher aus Zürich kamen zufällig nach Weinfelden. Karin Heusser und Charly Schmidt stöbern begeistert zwischen Blusen, Jeans und Accessoires. Antiquitätenhändler würden heute ihre Geschäfte über das Internet abwickeln. Weinfelden sei ein guter Treffpunkt für persönliche Kontakte, freut sich Karin Heusser. Auf einen Schwatz trifft man auch bekannte Weinfelder, etwa Thomas Götz, der sich nach gut erhaltenen Gegenständen umsah.
«Ich komme gerne an den Flohmarkt auf den Marktplatz. Die Stimmung ist perfekt und meistens finde ich etwas Passendes», sagt Flohmarktbesucher Thomas Götz.
Ein Dauerbrenner am Flohmarkt waren die bunten Bilderbücher, Geschirr, Spielzeuge, Schmuck und Münzen. Walter Schmidt aus Salez bedauerte sehr, dass die Weinfelder bei ihm nicht mehr kauften. Der weite Weg habe sich für ihn kaum gelohnt. Vielleicht klappe es beim nächsten Mal besser mit den Umsätzen.
Der nächste Flohmarkt auf dem Marktplatz findet am 25. August 2018 von 8 bis 16 Uhr statt.