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Die Gemeindeversammlung am Donnerstagabend war Andreas Diethelms 14. und letzte als Präsident. Auch Nadja Flammer hört nach ebenfalls sieben Jahren als Gemeindeschreiberin auf.
Der reichhaltige Apéro war ein Indiz, dass die knapp 75 Minuten dauernde Gemeindeversammlung zuvor eine spezielle gewesen sein muss. Das lag aber nicht etwa daran, dass der budgetierte Verlust – oder Aufwandüberschuss, wie es jeweils heisst – von beinahe 300'000 Franken bedeutend geringer ausgefallen ist und jetzt nur noch 68'145 Franken beträgt. Die Stimmbürger segneten die Jahresrechnung 2018 dann auch einstimmig ab.
Vielmehr stand die Versammlung im Zeichen der Abschiede. Zum einen stellte sich Gemeindepräsident Andreas Diethelm nach sieben Jahren nicht mehr zur Verfügung und nimmt eine Herausforderung in seinem angestammten Berufsumfeld in der Metallbranche an, zum andern verlässt Gemeindeschreiberin Nadja Flammer nach ebenfalls sieben Jahren Hefenhofen. Die 68 der 832 Stimmberechtigten dankten den beiden für ihre Arbeit im Dienste der Gemeinde mit grossem Applaus.
Nicht nur an der Spitze Hefenhofens gibt es einen Wechsel. Auch die «rechte und die linke Hand von mir» – so bezeichnete Gemeindepräsident Andreas Diethelm seine Gemeindeschreiberin Nadja Flammer jeweils – verlässt die Verwaltung in Brüschwil. «Der Grund ist ein erfreulicher und auch nicht mehr unübersehbar», sagte Diethelm und meinte damit den Babybauch Flammers. Man habe, als man im März die Stelle ausgeschrieben habe, noch nicht gewusst, ob Nadja Flammer nach ihrem Mutterschaftsurlaub wieder zurückkomme. Mittlerweile steht fest, dass sich die Gemeindeschreiberin, die voraussichtlich noch bis Mitte Juli im Amt sein wird, sich danach ganz auf ihre Rolle als Mutter konzentrieren wird. Als Nachfolgerin wurde aus 14 Bewerbungen Gaby Graber aus Madiswil BE gewählt, wo sie die letzten vier Jahre gearbeitet hat. Zuvor hatte sie jedoch ihren Rucksack in mehreren Gemeinden im Thurgau mit verschiedenen Aufgaben gefüllt. Gaby Graber tritt ihre Stelle am 19. August an. (man)
Seinem Nachfolger Thomas Schnyder gab Andreas Diethelm zwei Sachen mit auf den Weg. Das eine war ein kleines Einmachglas. Diethelm hatte einst 15 dieser Gläser mit guten Wünschen für schwierige Situationen bekommen. Das Glas mit der Freude drin blieb bis jetzt unangetastet und kommt nun zu Schnyder, «damit du die Freude nicht verlierst», sagte Diethelm zum designierten Gemeindepräsidenten. Das zweite Geschenk war noch kleiner: eine Anstecknadel von Hefenhofen.
Als Diethelm vor sieben Jahren begann, fand er zwei davon in einer Schublade. «Einen dieser Pins hast jetzt du», sagte Diethelm zu Schnyder, «den anderen Pin erlaube ich mir mitzunehmen, denn ich will Hefenhofen weiterhin bei mir tragen».
Bevor jedoch die Stimmbürger und die Gemeinderatsmitglieder die Wehmut mit kulinarischen Leckereien herunterschlucken konnten, informierte Andreas Diethelm noch über den Stand bei der Sonnenbergstrasse und der geplanten Mobilfunkantenne im Hamisfeld.
Ausserdem bat ein Bürger die Behörde, sich bis zur nächsten Budgetversammlung Gedanken zu machen, wie man die Gemeinde zu den Randzeiten von 20 Uhr bis halb sieben Uhr morgens besser an den öffentlichen Verkehr anschliessen könnte. Andreas Diethelm versprach, dass sich der Gemeinderat dieser Thematik annehmen werde.