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Die «Soirée en rose» war für drei Talente der Accademia della Scala di Milano eine Gelegenheit, ihr grosses Können vor Publikum unter Beweis zu stellen.
Aurelio Wettstein vom OK der Rosen- und Kulturwoche begrüsste die zahlreichen Gäste vor dem Rathaus und erklärte, dass die «Soirée en rose» jeweils ein Highlight der Bischofszeller Rosen- und Kulturwoche sei. Es zeigte sich schnell, dass er nicht übertrieben hatte.
Die Leitung des Konzerts oblag Daniel Moos. Der Pianist und Produzent aus Seuzach erzählte anstelle langer Biografien interessante Details aus dem Leben und Wirken des jungen Gesangstrios wusste aber auch Anekdoten aus dem Leben grosser Komponisten zu erzählen. Als Pianist trug er mit seiner einfühlsamen Begleitung zum Erfolg des Konzerts bei. Die Accademia della Scala di Milano hat schon viele internationale Stars hervorgebracht. 1950 von Arturo Toscanini gegründet und 1997 durch den Stardirigenten Riccardo Muti zu neuem Glanz und Ruhm geführt, ist sie eine einzigartige Institution in Europa für den Opernnachwuchs aus aller Welt.
Wer beim strengen Auswahlverfahren für zwei Jahre aufgenommen wird, verfügt bereits über einen Hochschulabschluss in Musik und darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine grosse Karriere machen.Auch die drei jungen Talente, die in der Rosenstadt auftraten, haben intensive Aus- und Weiterbildungen hinter sich und haben schon an den grössten Opernhäusern anspruchsvolle Parts gesungen und in zahlreichen Wettbewerben Preise gewonnen. Von ihnen dürfte man in Zukunft wohl noch viel hören.
Ihre energiegeladenen Stimmen spannten einen weiten musikalischen und geografischen Bogen. Sie boten Perlen aus Opern von Gioacchino Rossini und Gaetano Donizetti und liessen das Publikum auch szenisch mitleben. Die erst 27-jährige Chinesin WenMeng Gu präsentiere eine voluminöse, warme und vollklingende Sopranstimme mit einem bewegenden Timbre sowie eine faszinierende, fast göttliche Ausstrahlung. Sie hatte in kurzer Zeit gelernt, Lieder italienisch, französisch und deutsch zu singen, so zum Beispiel den Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauss in einer knappen Stunde.
Ramtin Ghazavi aus dem Iran ist einer der vielversprechenden, jungen Nachwuchstenöre unserer Zeit. Er hat ein gewaltiges Stimmvolumen und zieht die Zuhörer in seinen Bann. Zudem versteht er sich auch ausgezeichnet auf die Schauspielkunst. Er hat sich sein Studium in vielen Arbeitsstunden hart erarbeitet. Der in Südkorea geborene Ettore Kim hat vor drei Wochen geheiratet und ist schon wieder auf Tournee. Seine beeindruckende Bassstimme ging unter die Haut und fesselte die Gäste.
Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit tosendem Applaus und wollte natürlich Zugaben. Eine gab es dann zum Mitsingen. Der Abend wird noch lange nachklingen.