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Schulleiter Thomas Gmünder erzählt, wie die Administration und die Lehrkräfte die Coronazeit genutzt haben.
Wie folgenreich der Lockdown für die Arboner Musikschule Rondo gewesen ist, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten weisen. Tatsache ist jedoch, dass Schulleitung, Administration und vor allem die 32 Lehrkräfte die Zeit genutzt haben, um gut auf den Neustart vorbereitet zu sein.
«Zu Beginn wurden wir, wie alle anderen Branchen, einfach von der Coronakrise überrollt. Da wir aber den Lehrern sehr schnell zusicherten, dass sie ihren Lohn weiterhin erhalten werden, konnten wir viel Druck von der Schule nehmen, was sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass die Lehrkräfte motiviert den Online-Unterricht durchführten», sagt Schulleiter Thomas Gmünder.
Die Schule ist mit den Vorbereitungen zur Wiederöffnung beschäftigt. Das betrifft insbesondere diverse Schutzmassnahmen: Das Desinfektionsspray ist bestellt, die BAG-Plakate sind überall aufgehängt und auch die Klavierlehrer wissen Bescheid, dass sie ihr Instrument nach jeder Stunde desinfizieren müssen. Bei allen anderen Instrumentengruppen verfügen die Schülerinnen und Schüler über ihr eigenes Instrument, sodass dort eine Desinfektion nicht nötig sein wird.
Doch was aus dem Munde Gmünders so klingt, als hätte die Pandemie die Musikschule nur beiläufig gestreift, verhält sich mitnichten so. «Wir mussten zahlreiche Veranstaltungen bis in den Sommer hinein absagen.» Allen voran die «Rondo goes Holland 2020»-Reise, welche zwischen dem 21. und dem 31. Mai hätte über die Bühne gehen sollen. «Da alle Grenzen zu sind, ging da nichts mehr», erklärt Gmünder.
Jacqueline Süssli von der Rondo-Administration listet auf, welche weiteren Publikumsveranstaltungen betroffen sind: «Da wäre zum einen der Tag der Musik, dann noch 13 Instrumentenvorstellungen sowie ungefähr acht Konzerte Schüler-Vortragsübungen.» Kommt alles wie geplant, so soll im Herbst die Konzerttätigkeit wieder aufgenommen werden. Doch während die Holland-Reise aufs Jahr 2021 verschoben wurde, wurden alle anderen Events definitiv abgesagt.
Nicht abgesagt wurde während des Lockdowns der Unterricht. «Wir sind froh, dass die Lehrkräfte nicht nur kooperativ waren, sondern sich auch gegenseitig per Whatsapp-Chat oder Video-Sitzung hilfreich zur Seite gestanden sind», erzählt die fürs Digital Marketing verantwortliche Monique Blum. Auf diese Weise konnten viele Entscheide unbürokratisch und schnell getroffen werden, waren doch etwa die Schülervorträge bereits nach einem viertelstündigen Meeting gestrichen. Gmünder betont:
«Die sozialen Medien sind in einer solchen Krise ein Plus. Schliesslich erlaubten sie es uns auch, dass 95 Prozent der Lehrer ihren Unterricht online durchführen konnten – und sich dabei sehr kreativ zeigten.»
Rondo-Präsidentin Evelyne Jung lässt keinen Zweifel daran, dass nichts über einen Präsenzunterricht vor Ort gehe: «Wir haben schon von vielen unserer 270 Schülerinnen und Schüler gehört, dass sie sich sehr darauf freuen, wieder mit anderen Kindern zusammen im Ensemble zu spielen und ihre Gspänli und Lehrer wiederzusehen.»