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Hedwig Fröhlich ist am Dienstag 108 Jahre alt geworden. Die vierfache Mutter und ehemalige Psychiatrieschwester lebt in Weinfelden.
Ob sie wirklich die älteste Thurgauerin ist, lässt sich nicht mit letzter Gewissheit sagen. Das Statistische Amt des Kantons bestätigt diese Annahme mit Verweis auf den Datenschutz nicht. Auf alle Fälle ist Hedwig Fröhlich am Dienstag in Weinfelden 108 Jahre alt geworden. «Meine Mutter ist am 21. Januar 1912 geboren», sagt Urs Fröhlich, Wasserbauer aus Frauenfeld im Ruhestand.
«Sie ist in Zuben zur Welt gekommen und hat ihre Kindheit und Jugend auf dem elterlichen Bauernhof verbracht.»
Bereits in jungen Jahren hat sie Aussergewöhnliches erreicht. «Sie hat die Sekundarschule in Altnau besucht. Das war für ein Mädchen damals sehr ungewöhnlich», sagt ihr Sohn. «Danach hat sie eine Ausbildung zur Psychiatriepflegerin gemacht.»
1938 hat Hedwig Egger den Bischofszeller Beck Willy Fröhlich geheiratet. Das Ehepaar führte daraufhin eine Bäckerei oberhalb des Restaurants Stiefel in Weinfelden. Bald schon gab es Nachwuchs – und es folgte eine Bewährungsprobe.
«Der 2. Weltkrieg war eine sehr schwere Zeit für sie. Vater war oft im Dienst und sie musste sich um die Bäckerei und die Familie mit vier Kindern kümmern.»
Im Jahr 1961 verstarb Willy Fröhlich. «Meine Mutter verpachtete die Bäckerei und arbeitete wieder als Nachtwache in der Psychiatrien Klinik, bis sie 70 Jahre alt war. Sie hat uns Kindern dadurch eine Ausbildung ermöglicht, wofür wir ihr sehr dankbar sind», sagt Urs Fröhlich.
Hedwig Fröhlich lebt seit sechs Jahren im Altersheim Alpsteinstrasse. Sie liest noch immer gelegentlich und freut sich immer über Besuche ihrer Kinder und Freunde. Diese Woche war nebst ihrem Sohn auch Stadtschreiber Reto Mary und seine Stellvertreterin Heidi Arnold zu Besuch und überbrachten Hedwig Fröhlich Blumen.