Der abtretende Ermatinger Gemeindepräsident verstand sogar die Staader

Martin Stuber leitete am Montagabend seine letzte Gemeindeversammlung. Zum Abschied gab es für ihn viel Applaus.

Margrith Pfister-Kübler
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Gemeindepräsident Martin Stuber erhält von Thomas Ribi einen Geschenkkorb. (Bild: Margrith Pfister-Kübler)

Gemeindepräsident Martin Stuber erhält von Thomas Ribi einen Geschenkkorb. (Bild: Margrith Pfister-Kübler)

Es war eine Gemeindeversammlung, die mit stehenden Ovationen für Gemeindepräsident Martin Stuber endete. Dessen Verabschiedung nach 12-jährigem Engagement übernahm am Montagabend Vizegemeindepräsident Thomas Ribi. «Die Ära des Vollblutpolitikers Martin Stuber geht zu Ende. Er hat sich schnell eingelebt in Ermatingen und sogar die Staader verstanden», sagte Ribi.

Ein kollegialer Teamplayer sei Stuber. Einer, der auch, wenn der Gemeinderat «seine Geschäfte versenkt hat», dies sportlich nahm. Stuber sage klar, wenn ihm etwas nicht passe. Minutenlangen Applaus gab es für Stuber, nicht enden wollender stehender Applaus. Stuber stand vorne am Rednerpult mit Tränen in den Augen.

«Das ist sie gewesen, die 25. und allerletzte Gemeindeversammlung, die ich als Gemeindepräsident von Ermatingen habe leiten dürfen»

begann Stuber seine Abschiedsrede. Er dankte allen, vor allem dem Team, das zusammen mit ihm sich dafür eingesetzt hat, dass es Ermatingen gut gehe.

Gewinn statt Minus

Die Rechnung 2018 weist einen Gewinn von 197'857 Franken auf. Budgetiert war ein Verlust von 136'600 Franken. Die gute Finanz-Entwicklung lag darin, dass 2018 «sehr gute Steuerzahler nach Ermatingen zogen», sagte Gemeinderat Benjamin Kasper.

Er habe viel mehr Schönes als Ärgerliches erlebt. Als Höhepunkt bezeichnete er den Moment als «die Hände hochgingen für den 7-Millionen-Kredit für die Stedi». Da sei ihm durch den Kopf gegangen: «Dieses Mal haben wir alle miteinander alles richtig gemacht.» Er wand den Vereinen und den Groppen ein Kränzchen, und allen jenen, die dazu beitragen, dass Ermatingen speziell ist. Die Liste an Highlights und Projekten war lang und Stubers Dank kam von Herzen.

Auch Barbara Dössegger verabschiedet

Stuber selber hat zuvor unter viel Applaus Gemeinderätin Barbara Dössegger verabschiedet. Sie war von 2007 bis 2019 für das Ressort Soziales und Bildung zuständig. Sie habe dafür gesorgt, dass das Sozialamt heute professionell und gut dastehe. «Ausserdem hat sie stets die Sicht der Frauen eingebracht, was sich positiv auswirkte», sagte Stuber mit Blick auf die neue Ratszusammensetzung ohne Frau.