Startseite
Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Die Rosenstadt wird sich in den kommenden Jahren markant verändern. Das wurde am jüngsten «Inforum» deutlich. Die Wogen gingen jedoch – trotz grossem Diskussionspotenzial – nicht sehr hoch und die Teilnehmerzahl war überschaubar.
Die Stimmbürger entscheiden am 28. November an der Urne über den revidierten Zonenplan und das Baureglement. Beides stammt aus dem Jahr 2005. Vorab wurde am Dienstagabend in der Bitzihalle darüber informiert. Während sich knapp 40 Interessierte einfinden, verfolgen das Geschehen zu Spitzenzeiten lediglich sieben User via Onlineübertragung von zu Hause aus.
Aber der Reihe nach. Zuerst die Information über das Projekt «Sanierung Poststrasse». Da ist geplant, dass die Fahrbahnbreite von jetzt sieben Metern auf neu achteinhalb Meter verbreitert werden soll. Dies auch deshalb, damit die Velofahrer mehr Platz und Sicherheit erhalten. Auch der dazugehörende Kreisel wird leicht vergrössert, während zwei Fussgängerstreifen entfernt werden.
Somit wird sich nicht nur optisch, sondern auch sicherheitstechnisch einiges verändern und das ganz im Sinne der schwächsten Verkehrsteilnehmer. Hierfür sieht der Terminplan Folgendes vor: Die Planauflage erfolgt im Oktober, Baubeginn ist im April 2022, die finalen Arbeiten (Aufbringen eines neuen Deckbelags) werden im Juni 2023 ausgeführt. Eine lange Bauzeit für eine derart wichtige Verkehrsachse. Dessen sei sich auch der Stadtrat bewusst, sagt Weingart.
Gespräche und Planungen sind noch im Gang. Was sicher sein wird, ist die Tatsache, dass der Durchgangsverkehr die Rosenstadt weiträumig umfahren wird. Stadtrat Boris Binzegger erklärt:
«Und während der Bauzeit wird auf der Poststrasse Einbahnverkehr herrschen.»
Die Urnenabstimmung über den Zonenplan und das Baureglement erfolgt am 28. November. Die sogenannte Nutzungsplanung legt die zulässige Nutzung des Bodens für alle und damit insbesondere auch für Grundeigentümer verbindlich fest. Jedes Grundstück wird hierbei einer bestimmten Nutzungszone zugewiesen.
Zu Diskussionen führt am Dienstagabend lediglich das Thema Nagelpark («Thurgauer Zeitung», 18. Juni 2021). Der damit betroffene Quartierverein ist nicht einverstanden mit dem Vorgehen des Stadtrates. Seine Bedenken? Die Grünfläche würde irgendwann verbaut werden. Wiederholend verneint Weingart dies und beruft sich auf den Standpunkt des Stadtrates:
«Die Grünfläche des Nagelparks
ist zu erhalten. Mit der aktuellen baureglementarischen Festsetzung,
dem Gestaltungsplan, ist keine Überbauung und auch keine Erweiterung des Kirchenzentrums möglich.»
Mehrere Voten von Anwesenden ziehen die Aussagen des Stadtpräsidenten in Zweifel. «Solch ein kleiner Naturpark muss auf alle Fälle erhalten bleiben!» Oder: «Warum überhaupt umzonen? Die Kirchgemeinde will ja ohnehin nicht bauen.» Hanns Popp sagt: «Bei der Revision des Zonenplans muss die Behörde das Bauverbot auf dem Nagelpark zu Gunsten der Bevölkerung schützen und durchsetzen.»