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Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Im Rahmen der Sommerserie brätelt der Berger Gemeindepräsident Max Soller an der Grillstelle Hüttliberg auf dem Ottenberg. «Ich bin nicht so der Füürli», sagt er von sich selber, lieber brutzelt er Fleisch auf seinem Gasgrill.
Max Soller ist ein organisierter Mensch. Das beweist er auch beim mittäglichen Bräteln mit der TZ-Lokalredaktion Weinfelden. Bei der Ankunft am Grillplatz Hüttliberg brennt bereits ein Feuer. «Ich bin nicht so der ‹Füürli›. Also habe ich einen Werkhofmitarbeiter gefragt, ob er nicht schon mal ein Feuer machen könnte», gesteht Soller. Delegieren kann der Gemeindepräsident also.
Die Grillstelle Hüttliberg ist die einzige von der Gemeinde betriebene in Berg, dafür bietet sie so einiges. Nebst grosser Feuerstelle mit Grill, genügend Holz und mehreren Tischen und Bänken, gibt es auch eine Schaukel und eine Wippe für die Kinder. «Diese Grillstelle wird rege genutzt. Sei es von Familien tagsüber und abends, aber auch von Jugendlichen in der Nacht. Klar müssen da manchmal die Werkhofmitarbeiter aufräumen, aber meist wird der Platz hier gut aufgeräumt.»
In seinem Leben hat Soller schon ganz andere Gegenden als die aufgeräumte Schweiz gesehen. Er wuchs in Mattwil auf, besuchte die Kantonsschule in Frauenfeld und arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium als Revisor bei Ciba Geigy in Basel. «Das war für den Buurebueb aus Mattwil eine Zeit, in der er die Welt kennenlernte», sagt Soller.
«Zuallererst hiess es damal: Kauf dir einen Anzug! Danach ging es los, alle paar Wochen in eine andere Stadt irgendwo auf der Welt. Diese Erfahrungen haben mir für vieles die Augen geöffnet.» Vom aufstrebenden Hongkong über das arme Nigeria bis zum strahlenden Kuala Lumpur: In unzähligen Städten und Ländern stand Soller im Einsatz. «Auf diesen Reisen hat es sich jeweils sehr bewährt, abends noch etwas Hochprozentiges zu trinken. So hatte ich kaum Magenprobleme.»
Während seiner Zeit in der Basler Chemie lernte Soller auch seine spätere Frau Gaby kennen. «Sie arbeitete im Nachbargebäude. Ich hab sie gerne beobachtet durchs Fenster – also nicht nur ich – und eines Tages schrieb ich ihr aus dem WK dann eine Postkarte. So hat alles angefangen», erinnert er sich.
Mit seiner Frau zog Soller nach Wigoltingen, dort kamen die drei Söhne auf die Welt. Sie alle haben den akademischen Weg eingeschlagen. «Es ist schon interessant. Mein Ältester hat immer gesagt, er wolle ja nicht das Gleiche machen wie der Vater. Heute ist auch er im Controlling tätig und im Militär zum Hauptmann aufgestiegen, wie ich.»
1. Fleisch, Wurst oder Grillkäse?
Am liebsten Fleisch. Bratwürste wenn es schnell gehen soll oder an einem Fest wie der Olma.
2. Holz-, Brikett- oder Gasgrill?
Ich habe Zuhause einen Gasgrill.
3. Sind Sie ein Grilltalent?
Die Familie ist auf alle Fälle immer zufrieden. Und ich grilliere gerne.
4. Eine Lagerfeuergeschichte?
Als ich in Namibia mit der Familie beim Campen draussen in der Wüste war. Da bauten wir jeweils die Zelte auf und machten uns ein Feuer - das waren schöne Erlebnisse.
In Wigoltingen engagierte sich Soller im Gemeinderat, in der Schulbehörde, in der Kirche. «Und dann kam mit der Kandidatur fürs Berger Gemeindepräsidium 2011 meine letzte Chance, dieses Hobby zum Beruf zu machen.» Er habe damals als Auswärtiger nicht mit der Wahl gerechnet, schaffte jedoch schon im ersten Wahlgang das absolute Mehr. «Es kam sicher zum Tragen, dass ich in Berg die Sekundarschule besucht hatte und mich daher einige Wählende kannten.» Kommenden Sommer gibt Max Soller das Gemeindepräsidium ab und geht in Pension. «Was ich dann mache, ist noch offen. Ich will mich ehrenamtlich engagieren. Was es sein wird, das lass ich auf mich zukommen.»