Arthur Schneiter lud zum Kradolf-Schönenberger Poesietag ein

Bei der zehnten Auflage des kulturellen Anlasses traten Eva Tobler Gasser mit lyrischen Texten und Barbara Schlatter-Wiederkehr mit Flötenmusik auf. Gastgeber war der einheimische Bildhauer und Klangkünstler Arthur Schneiter.

Ramona Riedener
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Arthur Schneiter heisst Eva Tobler Gasser und Barbara Schlatter-Wiederkehr in seiner Werkstatt in Schönenberg willkommen. (Bild: Ramona Riedener)

Arthur Schneiter heisst Eva Tobler Gasser und Barbara Schlatter-Wiederkehr in seiner Werkstatt in Schönenberg willkommen. (Bild: Ramona Riedener)

Es ist Sofazeit! – Beinahe über Nacht hat die Natur ihr Herbstkleid angezogen und der Ostschweiz einen trüben Tag mit Nieselregen und Temperaturen nur noch knapp über der Null-Grad-Grenze beschert. Nach ausgiebigem Geniessen im Freien hat die gemütliche Stube wie- der ihren besonderen Reiz. Das dürfte ein wesentlicher Grund gewesen sein, weshalb die Ein­ladung am vergangenen Sonntagabend in die offene Werkstatt von Bildhauer Arthur Schneiter auf ein ungewohnt spärliches Echo stiess.

Der Kradolf-Schönenberger Poesietag hat sich in der Oberthurgauer Kulturszene einen festen Platz erobert. Er lockt normalerweise ein recht zahlreiches Publikum an und dies weit über die Dorf- und Gemeindegrenzen hinaus. Den Grundstein für den Poesietag hatte Arthur Schneiter an der Einweihung der neuen Thurbrücke gelegt. Seiner Überzeugungskraft und ein paar Gläsern Wein ist es zu verdanken, dass im Gemeindebudget seither ein fixer Betrag für diese kulturelle Veranstaltung eingesetzt wird.

Die Natur als Quelle der Inspiration

Zu Gast bei Arthur Schneiter am zehnten Poesietag waren die Germanistin und Theologin Eva Tobler Gasser und die Flötistin Barbara Schlatter-Wiederkehr. Es hatte sich gelohnt, sich aufzuraffen und das heimische Sofa mit dem Klappstuhl in der Künstlerwerkstatt austauschen, denn dort erwartete die Zuhörerinnen und Zuhörer das perfekte Ambiente für eine kulturelle Mussestunde.

Während die wortschaffende Künstlerin unter dem Titel «Zugefallen und zugeordnet» aus ihren lyrischen Werken las, lieferte Barbara Schlatter-Wiederkehr mit barocken und modernen Kompositionen den passenden musikalischen Rahmen. Inspiriert von der Natur und den Jahreszeiten, war in den letzten Jahren unter der Feder von Eva Tobler Gasser ein bezauberndes «Poesiealbum» mit leicht verständlichen und inspirierenden Texten entstanden.

Wechselspiel zwischen Poesie und Musik

Mit barocken und zeitgenössischen Musikstücken von Carl Philippe Emanuel Bach, Ulrich Gasser, Arthur Honegger, Luca Lombardi und Marin Marais setzte die Flötistin gehaltvolle Kon­traste zu den Wortvorträgen und sorgte so für ein abwechslungsvolles Hörerlebnis.

Mit dem gelungenen Wechselspiel zwischen Poesie und Musik konnten die beiden Künstlerinnen ihr Pub­likum begeistern. Etwas Zeit brauchte es dann, um aus der zarten Welt der Poesie wieder in die raue Wirklichkeit zurückzufinden und den Darbietungen den verdienten Applaus zu bescheren.