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Jeder kann mitmachen. Das war das Motto der legendären Veranstaltung im Romanshorner Bodan. Nun bringt der Schauspieler Florian Rexer die Talentschau zurück. Dafür hat er das alte Konzept etwas frisiert.
Eine Talentschau in Romanshorn? Das gab es tatsächlich einmal. Und zwar das Jekami im grossen Saal vom Hotel Bodan. Unter der Ägide von Ernst Arnold Züllig erlangte die monatliche Veranstaltung schweizweit Bekanntheit. 1974 war dann aber Schluss. Züllig hörte mit der Bewirtung des Bodans nach 30 Jahren auf. Seine Anlässe blieben den Romanshornern jedoch im Gedächtnis: «Mir haben einige ältere Romanshornern davon erzählt, wie toll sie das Jekami damals fanden», sagt Schauspieler und Regisseur Florian Rexer. Das hat ihn auf die Idee gebracht, die Show neu aufzulegen.
«Die Idee ist, dass jeder zeigen darf, was er kann», sagt Rexer. «Alter, Geschlecht und Herkunft der Teilnehmenden spielen keine Rolle.» Es zähle nur, Menschen eine Bühne zu geben, die diese Möglichkeit sonst nicht unbedingt haben. Bei der Umsetzung ihrer Darbietungen lasse er den Leuten so viele Freiheiten wie möglich. «Will aber jemand auf der Bühne eine Pyroshow machen, lege ich mein Veto ein», sagt Rexer.
Rexer übernimmt mit seinem Vorhaben die Idee, die seinerzeit Ernst Arnold Züllig hatte und führt diese weiter. Schon damals pilgerten Menschen mit besonderen Talenten aus der ganzen Schweiz zum Bodan. Einige erlangten sogar grosse Bekanntheit. So hatte zum Beispiel Bauchredner Kliby mit seiner Caroline seine ersten Auftritte beim Jekami. Und auch Paola Felix sang vor ihrem internationalen Durchbruch öfters im Bodansaal.
Auch Florian Rexer möchte den Leuten, die bei ihm auftreten, die Chance bieten, entdeckt zu werden. «Bei den Auftritten werden auch öfters bekannte Künstler und Regisseure dabei sein», sagt er. Versprechen wolle er allerdings nichts. «Bei uns muss niemand etwas beweisen, und niemand muss entdeckt werden», sagt Rexer. Er würde sich allerdings freuen, wenn er den Weg dafür ebnen könne.
Gastgeber ist das Planet One in Arbon. «Der Besitzer ist auf mich zugekommen und hat mir seinen Show-Room angeboten», sagt Rexer. «Dort kann er die Veranstaltungen auch online streamen.» Damit wolle er möglichst viele Menschen erreichen:
«Online möchten wir vorwiegend Jüngere gewinnen.»
Es gebe ausserdem eine Art Jury. «Zu meinem Team gehören verschiedene Künstler, die mit mir die Darbietungen überwachen und das Ganze steuern», sagt Rexer. Sollten sich an einem Abend nicht genügend Vorführer finden lassen, treten entweder er oder seine Kollegen mit einem kleinen Ersatzprogramm auf.
Finanzieren wolle er die Abende nicht mit einem Eintritt, sondern mit einer Art Kollekte. «Jeder kann so viel geben, wie er möchte», sagt Rexer. Der erste Jekami-Abend findet am 25. September statt, der zweite am 30. Oktober. «Bei den ersten beiden Terminen wollen wir schauen, wie gut das neue Jekami funktioniert und wie es bei den Leuten ankommt», sagt er. «Sind die Abende ein Erfolg, werden wir das Jekami noch öfters veranstalten.»