ARBON
«Ich litt unter starken chronischen Schmerzen»: Warum Nadine Haffter sich zur Pohltherapeutin ausbilden liess

Sie helfe bei Beschwerden, die selbst Ärzte nicht erklären können: die Pohltherapie. Die Arbonerin Nadine Haffter ist momentan die einzige Therapeutin in der ganzen Ostschweiz, die diese weitestgehend noch unbekannte Methode anbietet.

Daniela Huber-Mühleis
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Nadine Haffter ist die einzige Pohltherapeutin in der Ostschweiz. Ihre Praxis ist in Stachen bei Arbon.

Nadine Haffter ist die einzige Pohltherapeutin in der Ostschweiz. Ihre Praxis ist in Stachen bei Arbon.

Bild: Daniela Huber-Mühleis

Die diplomierte Massagetherapeutin Nadine Haffter hat sich vor einigen Jahren entschlossen, eine Ausbildung zur Pohltherapeutin zu absolvieren. Der Grund war derselbe, weswegen heute viele Patienten zu ihr kommen: «Ich litt unter starken chronischen Schmerzen, die mich einschränkten.» Der medizinische Weg habe keine Lösungen für sie offeriert. Erst durch die dreijährige Ausbildung und die Körpertherapie sei Besserung eingetreten. «Heute bin ich schmerzfrei», sagt die 43-Jährige.

Patienten kommen aus dem Ausland

In der Bodenseeregion ist die Pohltherapie noch weitgehendst unbekannt. Nadine Haffter, die ihre Praxis in Stachen bei Arbon hat, ist gemäss dem offiziellen Therapeutenverzeichnis die einzige Pohltherapeutin in der Ostschweiz. Der Behandlungserfolg habe sich bereits so weit herumgesprochen, dass sogar Patienten aus dem benachbarten Ausland in den Kanton Thurgau fahren, um sich sensomotorisch helfen zu lassen.

Die Methode eigne sich vor allem zur Behandlung von chronischen und auch unerklärlichen Beschwerden, bei denen sich oft kein medizinischer Befund erheben lasse. Mit verschiedenen, punktuell angewandten Behandlungstechniken würden zum Beispiel hartnäckige Verspannungen in den Muskeln, Sehnen sowie im Bindegewebe gelöst.

Für viele die letzte Hoffnung

«Viele Patienten, die zu uns kommen, sind mehrfach medizinisch untersucht worden, ohne dass die Ärzte helfen konnten», sagt Haffter. Die Beschwerden würden öfter als psychosomatisch beurteilt werden. «Wir nehmen die Patienten ernst und suchen mit ihnen nach möglichen Ursachen, die im Alltag zu Verspannungen und Schmerzen führen können», sagt Haffter.

Chronische Schmerzen oder Übelkeit, Bewegungseinschränkungen, unruhige Beine, Schwindel und unerklärliche Beschwerden, die schwer einzuordnen sind, seien häufig der Grund für die Kontaktaufnahme. Das Erfolgsrezept dieser Therapieform sei das Erkennen möglicher Zusammenhänge verschiedener Symptome.

Die Gründerin der Therapiemethode: Dr. Helga Pohl

Die Namensgeberin und Gründerin dieser Therapie ist die Psychologische Psychotherapeutin Dr. Helga Pohl. Sie hat ein Buch mit dem Titel «Unerklärliche Beschwerden» im Knaur-Verlag herausgegeben. Es enthält viele weitere Informationen zum Verständnis von Beschwerden und deren Ursachen. Über 100 Therapeuten arbeiten unterdessen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz nach ihrer Methode. Zu Schulungszwecken organisiert sie regelmässig Seminare und Weiterbildungskurse für ihre Mitarbeiter.