Startseite Ostschweiz Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Nach der Stadt vor einem Monat präsentiert nun auch der Kanton das Siegerprojekt für den geplanten Werkhof in Amriswil.
Amriswil bekommt zwei Werkhöfe. Der städtische bleibt am jetzigen Standort an der St.Gallerstrasse, der kantonale zieht von Kesswil ins Schrofengebiet, auf der Wiese zwischen der alten Käserei und der Migros Aachtal.
Am 10. Februar 2019 wählte Amriswil nicht nur einen neuen Stadtpräsidenten, das Stimmvolk gab mit über 82 Prozent Zustimmung auch grünes Licht für einen Landtausch mit dem Kanton Thurgau, damit dieser seinen neuen Werkhof im östlichen Teil des Kantons bauen kann.
Rund 800 Kilometer lang ist das Strassennetz, welches der Kanton Thurgau betreibt und unterhält. Bis 2002 operierte das kantonale Tiefbauamt von sechs Standorten aus. Nach einer Reorganisation wurde die Anzahl Werkhöfe auf vier reduziert. Aktuell gibt es Standorte in Kesswil (soll durch den Neubau in Amriswil ersetzt werden), Sulgen (wurde 2008 erweitert und renoviert), Eschlikon (wurde 2012 neu gebaut) und Frauenfeld. (man)
Dies deshalb, weil der jetzige Standort in Kesswil den aktuellen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird, aber auch nicht erweitert oder saniert werden kann. Zudem befindet sich der neue Standort an verkehrstechnisch günstiger Lage, wo einst Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) und Oberlandstrasse (OLS) zusammentreffen sollen.
Im Juni letzten Jahres schrieb der Kanton den Projektwettbewerb aus, und im November entschied sich eine zwölfköpfige Jury einstimmig für das Projekt «Rubinette und Gute Luise» von den Zürcher Architekten Stefan Roggo und Christoph Widmer. Diese setzten sich mit ihrem nach einer Apfel- und einer Birnensorte benannten Vorschlag gegen 58 Konkurrenten durch.
Die Jury lobt das Siegerprojekt, es vermöge städtebaulich, gestalterisch wie auch architektonisch zu überzeugen. Ein grosser Vorteil durch die vorgeschlagene Gebäudeanordnung entstehe bei den Verkehrsflächen. Im Gegensatz zu fast allen anderen Projekten seien diese ins Innere der Anlage konzentriert und die Gebäude müssten so nicht umfahren werden.
Vom Aussehen erinnert der geplante Werkhof mit den zwei langen Gebäuden an ein stattliches Gehöft, dessen Einfahrt von der Schrofenstrasse her von einer Pappelreihe gesäumt wird.
Trotz einstimmiger Empfehlung weise das Projekt noch gewisse Mängel auf, die jedoch leicht zu beheben seien, schreibt die Jury. Geplant ist, dass der kantonale Werkhof im Schrofen bis zum Jahr 2024 bezogen werden kann.