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Ostschweiz
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Der HC Thurgau gewinnt das unterhaltsame Heimspiel gegen den SC Langenthal 4:2. Zwei Treffer bekamen die 1157 Zuschauer bereits in der Startminute zu sehen. Doch das entscheidende Tor fiel erst im Schlussdrittel - durch Rückkehrer Michael Loosli.
Mit Michael Loosli kehrte am Samstagabend der Zauber der vergangenen Saison in die Güttingersreuti zurück. Sein Einfluss aufs Spiel des HC Thurgau war offensichtlich - und das ohne Verzögerung. Neun Sekunden waren beim vorübergehenden Comeback des letztjährigen Publikumslieblings gespielt, da lag der HCT 1:0 in Führung. Connor Jones hatte den Blitzstart des Heimteams ausgenutzt, perfekt lanciert von Captain Patrick Parati.
Und auch wenn Michael Loosli noch nichts zur Führung beigetragen hatte: Sein Einfluss aufs Spiel nahm zu. Beim ersten Einsatz der Rapperswiler Leihgabe, nach gerade einmal 42 Sekunden, lag der Puck schon wieder im Tor. Doch diesmal jubelten die Langenthaler. Topskorer Andrew Clark nutzte den Raum und die Zeit, die ihm von der entblössten HCT-Defensive gegeben wurden, zum 1:1. Da machte auch Michael Loosli keine gute Figur. Und der Überraschungseffekt war in zweifacher Hinsicht wieder verpufft: Einerseits war die frühe Führung dahin, andererseits auch Michael Loosli für einen kurzen Moment entzaubert.
«Das habe ich mir natürlich anders vorgestellt für meine Rückkehr nach Weinfelden», sagte Michael Loosli nach der Partie. Da konnte der Stürmer schon wieder lachen, weil er den Rest des Spiels genutzt hat, um eben den Unterschied auszumachen, der dem HCT in den vorangegangenen Spielen gefehlt hat. Es war kein Zufall, dass «Milo» in der 54. Minute den entscheidenden Treffer zum 3:2 erzielte und der HC Thurgau mit ihm in der Aufstellung zum ersten Dreipunkte-Sieg der neuen Saison kam.
Das 3:2 realisierte Michael Loosli in altbekannter Manier, schlenzte den Puck irgendwo zwischen Torlatte und Schulter von Langenthals Goalie Philip Wüthrich ins Netz. In diesem Moment der 54. Minute erlebte die Weinfelder Güttingersreuti ein kollektives Flashback. Da war es wieder, das Gefühl, welches das Publikum im vergangenen Playoff betörte und bis in die Halbfinals begeisterte.
Doch der HC Thurgau war an diesem Abend nicht nur Michael Loosli. Die Ostschweizer verdienten sich den Sieg in erster Linie dank einer grossartigen Teamleistung. Die Anzahl der geblockten Schüsse - etwas, worauf Trainer Stephan Mair besonderen Wert legt - war immens. Die Thurgauer warfen sich heroisch in fast jeden Puck, der auf Goalie Janick Schwendener hätte zukommen sollen. Und hatte der HCT-Goalie dennoch etwas zu tun, meisterte dieser seine Herausforderungen mit Bestnoten. Schwendeners grossartige Parade gegen den Schuss von Hans Pienitz in der 55. Minute stand an diesem Abend exemplarisch für die starke Arbeit zwischen den Pfosten.
Man könnte beim 4:2-Sieg gegen Langenthal fast jedem Thurgauer Spieler eine gute Aktion attestieren. Etwa Mauro Dufners Rettung mit den Beinen bei Spielmitte. Oder auch wie Torschütze Janik Loosli und Passgeber Melvin Merola die erste Strafe gegen Langenthal zur 2:1-Führung ausgenutzt hatten (18.). Dann wiederum arbeitete jeder Spieler auch für den anderen, womit nach Langenthals 2:2 (36.), ebenfalls im Powerplay, ein Rückstand verhindert wurde. Es schien, als würde alleine Michael Looslis Präsenz in den Köpfen der Thurgauer Spieler etwas bewirken.
Güttingersreuti, Weinfelden – 1157 Zuschauer – SR Hendry/Fausel, Kehrli/Betschart.
Tore: 1. (0:09) Connor Jones (Parati) 1:0. 1. (0:42) 1:1 Clark (Benik) 1:1. 18. Janik Loosli (Merola/Ausschluss Seydoux) 2:1. 36. Müller Kummer, Tschannen/Ausschluss Connor Jones) 2:2. 54. Michael Loosli (Altorfer) 3:2. 60. (59:58) Wildhaber (Seiler) 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Connor Jones) gegen Thurgau, 2-mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Thurgau: Schwendener; Parati, Seiler; Wildhaber, Steinauer; Dufner, Scheidegger; Engeler; Hobi, Connor Jones, Kellen Jones; Altorfer, Rundqvist, Michael Loosli; Janik Loosli, Hollenstein, Merola; Moser, Niedermaier, Frei; Rehak.
Langenthal: Wüthrich; Müller, Christen; Weber, Pienitz; Seydoux, Maret; Henauer, Bircher; Benik, Clark, Sterchi; Tschannen, Kummer, Küng; Gerber, Kläy, Walz; Melnalksnis, Nyffeler, Gyger.
Bemerkungen: Thurgau ohne Collenberg (abwesend), Brändli, Fechtig, Kellenberger, Moosmann (alle verletzt), Zanzi und Huber (überzählig). Langenthal ohne Derungs (verletzt), Andersons (Langnau/NLA) und Zaugg (überzählig).