Über 30 Knappen und Bergwerksführer verrichteten am Samstag in Fronarbeit Unterhalts- und Reinigungsarbeiten im Gonzenbergwerk Sargans. Unter anderem haben sie ein durchgerostetes Wasserrohr ersetzt.
(pd) Der Verein Pro Gonzenbergwerk organisiert verschiedene Führungen und Events im stillgelegten Eisenbergwerk Gonzen. Diese Tätigkeit wird ideell und materiell von der Knappenvereinigung unterstützt.
«Die Gönnervereinigung zählt aktuell 283 Mitglieder», freut sich deren Präsident Beat Tinner. Wichtige Anlässe sind die alle Jahre zwei bis drei Frontage der Knappenvereinigung. An diesen wird fleissig gearbeitet.
Am vergangenen Samstag haben 33 Knappen und Bergwerkführer beispielsweise ein durchgerostetes Wasserrohr ausgegraben und durch ein 30 Zentimeter dickes Kunststoffrohr ersetzt, die Treppen von beiden Rundgängen gereinigt und überprüft, im Restaurant, in der Wein- und Stein-Kaverne rund zwei Kilometer im Bergesinneren den Frühlingsputz durchgeführt sowie die Geleise, den Unterbau und die Tropfstellen im Basisstollen überprüft.
Weiter wurden die letzten Meter der Rigolenmauer erstellt und ein Querschlag für Bergwasser bei der Toilette ausgehoben sowie der Durchlass betoniert.
Dank dem unermüdlichen Einsatz der Knappen konnte der Besucherbereich des Eisenbergwerk Gonzen rechtzeitig auf den Saisonstart hin auf Vordermann gebracht werden. Ab März werden im Bergwerk wieder Gäste begrüsst und Führungen angeboten. Hans Lutziger, Betriebschef des Gonzen-Bergwerk, freut sich über die Unterstützung der Knappenvereinigung.
«Die Helfer haben über den Mittag unter Tag durchgearbeitet und sich nur mit einem Sandwich verpflegt. Dieser uneigennützige und körperlich anstrengende Einsatz ist nicht selbstverständlich. Wir wissen diesen sehr zu schätzen.»
Nach Arbeitsende durften die Knappen mit dem Original-Gonzenexpress wieder Übertag fahren. Im Restaurant Bergwerk wurden sie für den Einsatz mit einem Essen in geselliger Runde belohnt.
Eines der nächsten Highlights der Knappenvereinigung ist der Tag des offenen Tors am 9.August. Beat Tinner, Präsident der Knappenvereinigung, ist fasziniert vom rund 90 Kilometer langen Stollenlabyrinth:
«Auf dem Rundgang durch Stollen, über Galerien, Fahrungen und Bremsberge, vorbei an tiefen Silos, Gesenken und versteckten Winkeln wechseln die Farben der imposanten Erzlager stets. Das Bergwerk ist beeindruckend und immer einen Besuch wert.»
Auch wenn Vereinspräsident Beat Tinner selber das Dröhnen der Kompressoren und das Rattern der Bohrhämmer im Eisenbergwerk Gonzen nicht miterlebt hat, ist er von der Geschichte und dem Bergwerk als Zeitzeuge angetan.
«Erst 1966 verliessen die letzten Mineure und Knappen das Bergwerk. Diesem Kulturerbe müssen wir Sorge tragen. Deshalb setze ich mich uneigennützig für die Knappenvereinigung und damit für die Aktivitäten im Bergwerk ein.»