Leute
Vor kurzem musste sich der Thurgauer Markus Hungerbühler (42, CVP) im Zürcher «Tages-Anzeiger» journalistisch ein wenig Kritik gefallen lassen. Hungerbühler kandidiert für den Stadtrat. In Zürich benötigt man dazu ein wenig Weltläufigkeit und zumindest eine Werbebroschüre. Beides scheint Hungerbühler zu haben. Sein Wahlmagazin ist 42 Seiten dick und ziemlich schwer: 1/4 Kilogramm. Die insgesamt 15000 Stück Auflage wiegen also gegen vier Tonnen. Auf den ersten 26 Seiten steht nichts über den Kandidaten zu lesen, aber 19-mal sei er im Bild zu bestaunen. Es scheine, als posiere er wie ein Model: mit Krawatte, Anzug, aber auch einmal im Holzfällerhemd – vor dem Sprüngli oder dem Savoy-Hotel. Aber die Wähler erfahren auch etwas über den Mann aus Sommeri. Frage: «Warum müssen wir die Frauen nicht verstehen?» Antwort: «Weil ich schwul bin, mich verstehen auch nicht alle.» Zwischenmenschlich ist auf die CVP derzeit also Verlass. (pex)