Alle Thurgauer Politiker, die für die Nachfolge von Ueli Maurer auch nur ansatzweise in Frage hätten kommen können, winkten längst ab. Nur Monika Knill blieb stumm. Am Freitag dann Gewissheit: Die Kantonalpartei gibt bekannt, dass sie aus dem Thurgau keine Kandidatur nach Bern meldet.
Dank seiner grossen politischen Erfahrung traut sich Jakob Stark das Amt in der Landesregierung zu. Der Thurgauer SVP-Ständerat sprang jedoch bereits vom Kandidaten-Karussell ab, als dieses nach der Rücktrittsankündigung von Ueli Maurer zu drehen begann: Bundesrat? Nein, nicht mehr mit 64 Jahren, das sei für ihn zu spät, sagt Stark.
Abgewunken hat auch SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. Sie wurde Anfang Jahr Mutter. Und ihr Amtskollege Manuel Strupler sieht sich derzeit ebenso nicht zum Bundesrat berufen. Lauter Absagen aus dem Thurgau. Aber auch in anderen Kantonen müssen reihenweise Namen von der Liste möglicher Bundesratskandidaten gestrichen werden. Am Freitag dann jener von Esther Friedli, SVP-Nationalrätin aus dem Kanton St.Gallen. Sie will in den Ständeratswahlkampf einsteigen.
Die ganze Zeit stumm blieb Monika Knill, während alle um sie herum reinen Wein einschenkten. Die 50-jährige Thurgauer Regierungsrätin verwies auf den 21. Oktober, den Tag, an dem die Kantonalpartei offiziell kommunizieren sollte, ob sie eine Kandidatur nach Bern meldet. Bis dahin wolle sie sich nicht persönlich äussern.
Knill auf Tauchstation – das heizte Spekulationen an. Am Freitagnachmittag reagierte sie dann auf eine erneute Anfrage per SMS von einer Velotour im Bergell. Sie stellte für den gleichen Tag eine Medienmitteilung der Kantonalpartei in Aussicht.
Um 17.03 Uhr lüftete dann die Thurgauer SVP endlich das Geheimnis:
«Für die aktuelle Vakanz im Bundesrat kandidiert niemand aus der SVP Thurgau.»
Damit ist klar: Auch Monika Knill, seit 14 Jahren in der Thurgauer Regierung, ist ebenfalls aus dem Rennen um die Wahl in den Bundesrat.
Natürlich würden sich die Thurgauerinnen und Thurgauer freuen, nach Heinrich Häberlins Rücktritt 1934 endlich wieder eine Vertretung im Bundesrat zu haben. Seit Freitag habe sie nun aber Gewissheit: Das Warten geht weiter.