In der Ostschweiz halten Ehen länger

16,8 Jahre in Appenzell Ausserrhoden – das ist der Rekord in der Ostschweiz: Damit dauert der Ehebund 5,2 Jahre länger als noch 1990. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Ehedauer liegt schweizweit bei 15,1 Jahren. Die wichtigsten Statistiken.

Text: Christoph Zweili, Grafik: Jana Breder
Drucken

Überraschenderweise nimmt die durchschnittliche Ehedauer zu – schweizweit und in der Ostschweiz. 2017 wurden zwei von fünf Ehen im Verlaufe der Zeit wieder geschieden. Mit Inkrafttreten des neuen Scheidungsgesetzes im Jahr 2000 ist die Scheidungszahl plötzlich gefallen. Unter anderem fiel die Schuldklausel. Der Anspruch auf Unterhalt hängt seither von objektiven Kriterien wie Aufgabenteilung während der Ehe, Dauer der Ehe, Alter und Gesundheit der Ehegatten, Einkommen und Vermögen sowie anderen objektiven Voraussetzungen ab.

Der Nachkriegs-Babyboom, die Erfindung der Pille und die Wirtschaftskrise wirken sich auf die durchschnittliche Kinderzahl je Frau aus, wie die nationale Grafik zeigt. 1876 gebaren die Frauen noch 4,5 Kinder, 2017 sind es bei den Schweizerinnen noch rund 1,5. Um den Bevölkerungsbestand aufrechtzuerhalten, wären heute aber 2,1 Kinder pro Frau nötig, wenn man die Zu- und Abwanderungen ausser Acht lässt. Auffällig ist, dass sich die Geburtenziffer der durchschnittlich 31 Jahre alten Mütter des Kantons St.Gallen seit 2005 etwa auf dem Niveau des schweizerischen Durchschnitts bewegt, nachdem sie vorher immer deutlich höher gelegen hatte.