ST. GALLEN. Der Verband Ostschweizer Psychotherapeuten (VOPT) plädiert dafür, die Würde jedes Menschen bis zuletzt zu achten und ihm mit umfassender Empathie zu begegnen, sozial, medizinisch und spirituell.
ST. GALLEN. Der Verband Ostschweizer Psychotherapeuten (VOPT) plädiert dafür, die Würde jedes Menschen bis zuletzt zu achten und ihm mit umfassender Empathie zu begegnen, sozial, medizinisch und spirituell. Damit greift er ein heisses Eisen auf, steht die Thematik doch bisher oft im Schatten von scheinbar einfachen Lösungen wie der Beihilfe zum Suizid.
Der VOPT favorisiert hingegen den palliativen Ansatz, der zusammen mit der Alterspsychotherapie in Fachkreisen als junges und spannendes Forschungsgebiet gilt.
«Versöhnung mit der eigenen Biographie und das Aufgehen von neuen, umfassenden Horizonten finden in Schritten statt, die es zu unterstützen gilt», erläutert die Lehrbeauftragte Ursula Germann aus Sargans die Stossrichtung. «Empathie für die begleitete Person und eine Atmosphäre, die auch spirituelle Erfahrungen ermöglicht, unterstützen diese Prozesse des Übergangs und der Entgrenzung», wirbt die VOPT-Delegierte für emotionale und einfühlsame Zugänge.
Die fünf Anlässe in der HSG spiegeln denn auch den Stand der Forschung ebenso wie konkrete Ansätze aus der Praxis. Den Auftakt bestreitet heute abend der Valenser Psychotherapeut Jürg Ackeret, der Begriff und Praxis der Empathie in kultureller und psychologischer Hinsicht beleuchtet. Die beiden St. Galler Psychotherapeuten Elisabeth Frick Tanner und Robert Tanner-Frick orientieren eine Woche später, am 4. März, über den aktuellen Forschungsstand der Alterspsychotherapie.
Am 11. März stellt die Wiler Musiktherapeutin Barbara Gindl die Möglichkeiten von Klangreisen und Musiktherapie vor. Die St. Galler Religionspsychologin Monika Renz spricht am 18. März über die Dimension von geistlichen Erfahrungen in Leid und Krankheit.
Den Abschluss bildet ein Vortrag von Daniel Büche, Leitender Arzt des Palliativzentrums am Kantonsspital St. Gallen. Er thematisiert den Einbezug von Angehörigen in die Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen. Dabei stehen namentlich die Aspekte der Trauerarbeit, der Entscheidungsfindung und der Krankheitsbewältigung im Blickpunkt.
Die Vorträge finden jeweils dienstags im Raum 01-014 der Universität St. Gallen statt – von 20.15 bis 21.45 Uhr.