Kirchenschwemme, Männermangel, Altkarton und Alkoholkonsum als sportliche Disziplin: Was die Ostschweiz dieser Tage beschäftigt.
Noch diesen Monat bringt die Gontenbader Goba AG einen neuen Flauder auf den Markt. Details dazu mag Geschäftsleiterin Gabriela Manser noch nicht verraten. Nur so viel: «Er soll zum heutigen Lebensgefühl passen.» Da wird man sich wohl auf einen Saft einstellen müssen. Aber ohne Sünneli auf der Etikette.
«Welche Kirche sollen wir verkaufen?» fragt der Präsident der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Unteres Toggenburg im Kirchenboten. Tatsache ist: Mit drei Gotteshäusern hat die Gemeinde mindestens eines zu viel. Der kleine Haken: Die Kirchen in Bütschwil und Ganterschwil sind geschützt. Wer daheim Platz hat, sollte sich aber zumindest jene von Lütisburg mal anschauen. Eine Kirche im Garten hat nicht jeder – und der Herrgott könnte an Ort dem Unkraut Einhalt gebieten.
Im Kanton Thurgau gibt es mehr als zwei Handvoll gute Seminarhotels. Dennoch hat das kantonale Landwirtschaftsamt keines gefunden, das seinen Ansprüchen genügt. Sein Strategieseminar fand deshalb im deutschen Radolfzell statt. Für Wohlfühl- und Schulterklopf-Seminare mag der Thurgau reichen. Für ein Strategieseminar muss es schon der grosse Kanton sein.
Die Gemeinden Hemberg, Neckertal und Oberhelfenschwil sind auf dem besten Weg zur Fusion. Zu den Fragen, die noch zu beantworten sind, gehört der neue Gemeindename. Dass die drei Namen einfach aneinandergereiht werden, ist keine Option. Zu umständlich. Kurz knapp und klar wäre «Gemeinde HNO». Aber das riecht halt nach Spital – und damit machen die Toggenburger gerade schlechte Erfahrungen.
Thurgauer SVP-Kantonsräte kritisieren in einer Interpellation die Feminisierung der Pädagogischen Hochschule und der Volksschule. Über kurz oder lang werde diese Verweiblichung zu einer Benachteiligung der Buben führen. Die Regierung soll darum dafür sorgen, dass wieder mehr Männer Primarlehrer werden. Falls das nicht klappt, gibt es wohl nur einen Ausweg: Mädchen werden vom Schulbesuch ausgeschlossen. Es gibt viele Beispiele, dass sie trotzdem einen gescheiten Mann finden können.
Bisher war das Entsorgen von Karton in Altstätten gratis. Weil sich damit aber kein Geld mehr verdienen lässt, müssen die Einlieferer künftig einen Obolus entrichten. Mit 50 Rappen bis zu zehn Kilo Altkarton ist er sehr bescheiden. Konkret sieht es meist so aus, dass die Kunden etwas Geld in die Kaffeekasse der Angestellten werfen. In der Hoffnung, dass der Kaffee nicht wie gesottener Karton schmeckt.
Im Alterszentrum Kreuzlingen und im Wohn- und Pflegeheim Abendfrieden daselbst dürfen keine Unterschriften gesammelt werden. Politische Werbung ist ebenso verboten, und schon gar nicht dürfen Stadtratskandidaten einen Gratisznüni verteilen. Recht so – die Alten sollen froh sein, dass sie irgendwo leben dürfen. Eine Meinung müssen sie nicht auch noch haben.
Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden hat knapp 160 000 Franken aus dem Ertrag der Spirituosensteuer verteilt. Beiträge gehen unter anderem an die kantonale Beratungsstelle für Suchtfragen, an den Fachverband Sucht – und an das Appenzeller Kantonalturnfest. Damit ist auch amtlich bestätigt, dass Saufen an Turnfesten eine eigene Disziplin ist.