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Ostschweiz
Wir lassen täglich Menschen aus der Ostschweiz zu Wort kommen, die in der Corona-Krise weiterhin arbeiten. Pflegefachfrau Melanie Näf trägt jetzt eine Hygienemaske, wenn sie Personen daheim besucht. Manchen mache das Virus Angst, andere würden die Gefahr herunterspielen.
Ich arbeite seit zwölf Jahren als Pflegefachfrau und achte seit jeher auf Hygiene. Jetzt aber noch bewusster. Ich trage jetzt eine Hygienemaske bei der Arbeit. Sie sitzt sehr eng am Gesicht. Wir unterstützen unsere Klienten beispielsweise beim Duschen. Bei dieser körperlichen Arbeit schwitzt man eh schon und jetzt noch mehr. Ich bin 35 und gesund. Um mich mache ich mir keine Sorgen, aber um die Personen, die ich betreue. Ich möchte sie auf keinen Fall mit dem Corona-Virus anstecken.
Jeden Tag besuche ich für die Spitex St. Gallen West bis zu 20 Klienten, die meisten sind zwischen 65 und 75. Viele von ihnen leben bereits isoliert, deshalb kommt ja die Spitex. Für sie macht das Virus im Alltag keinen grossen Unterschied. Manche von ihnen haben Angst und reden viel darüber, andere spielen die Gefahr herunter. Es scheint nicht anders wie beim Rest der Gesellschaft. Dabei sollten wir jetzt alle solidarisch sein und uns an die Regeln des BAG halten.
Ich habe keine Kinder, aber für unsere Mitarbeiter mit Kindern ist es sehr wichtig, dass sie jetzt Betreuungsangebote nutzen können. Wir müssen weiterarbeiten, alle Angestellten im Gesundheitswesen sind gefordert. So haben die Spitäler ihr Angebot beispielsweise bei der ambulanten wöchentlichen Wundversorgung eingeschränkt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir informieren und weiterhin nach den Betroffenen daheim schauen. Die Lage ist angespannt. Ich kann mich aktuell daheim gut von der angespannten Lage erholen, im entlegenen St. Peterzell.
Aufgezeichnet von Katharina Brenner