Obwohl am späten Freitagabend zahlreiche Menschen in den Mond guckten, gingen sie nicht leer aus: Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts zog viele Menschen in der Schweiz in ihren Bann.
Zu sehen gab es nichts weniger als den «Blutmond», wie der in kupferrotes Licht getauchte Erdtrabant im Volksmund genannt wird. Und das nicht zu knapp: Ganze 103 Minuten tauchte der Mond in den Kernschatten der Erde ein - die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts.
Für die im Land verstreuten Astronomischen Gesellschaften war es die Gelegenheit, sich für einmal mehr Publikum und Aufmerksamkeit zu sichern.
Das Phänomen «Blutmond» entsteht durch Streulicht der Sonne. Vor allem die langwelligen, roten Anteile des Lichts werden durch die Erdatmosphäre in den Schattenkegel hinein gebrochen.
Der Zufall wollte es, dass ganz in der Nähe des Vollmondes der Planet Mars ebenfalls in Erdnähe unterwegs ist. Der rote Planet war eine Handbreit unterhalb der verdunkelten Mondscheibe zu sehen und übertraf für einmal sogar den Jupiter an Glanz.
Einziger Unsicherheitsfaktor war das Wetter. Wolken machten den Beobachterinnen und Beobachtern aber kaum einen Strich durch die Rechnung. Die nächste totale Mondfinsternis von ähnlicher Länge wie am 27. Juli ist erst wieder für das Jahr 2123 zu erwarten.