Handlanger einer Drogenbande

Das Kreisgericht verurteilt einen Serben zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe. Er hatte Cannabis im Shop verkauft und war Verteiler für eine Drogenbande.

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ST. GALLEN. Der Serbe gab am Donnerstag in einem abgekürzten Verfahren am Kreisgericht St. Gallen zu, am Handel von 100 Kilogramm Hanf beteiligt gewesen zu sein.

Im Juli 2006 war der Angeschuldigte, noch nicht ganz 18jährig, von einem Bekannten angefragt worden, ob er als Verkäufer in einem Hanfshop arbeiten wolle.

Einträgliche Deals

Das Geschäft lief gut. Pro Woche setzte der Angeschuldigte ein Kilogramm Cannabis um. In 28 Wochen hiess das 280 000 Franken Umsatz. Zehn Prozent durfte er behalten, der Rest ging an die beiden Bandenchefs.

Im Januar 2007 wurde ein weiterer Hanfshop eröffnet. Der Angeschuldigte war hier nicht mehr als Verkäufer beschäftigt, er war dafür zuständig, den Hanf am Morgen in einer Wohnung abzuholen und in den Läden zu verteilen. Am Abend wurde abgerechnet und danach das Geld in einer Bar dem Chef übergeben. Von Januar bis April wurde jeden Tag ein Kilogramm Cannabis verkauft.

Vorbestraft und ausgeschafft

2012 war der Angeschuldigte bereits wegen bandenmässigen Diebstahls und bandenmässigen Raubs zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt worden, davon 18 Monate bedingt.

Obwohl er mit einer Einreisesperre bis 2017 ausgeschafft worden war, kam er im Januar 2013 zu seiner Freundin in die Schweiz zurück. Die bedingte Vorstrafe wird nun vollzogen.

Für die Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz forderte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von einem Jahr. Die Delikten lägen relativ lange zurück und der Angeschuldigte sei damals noch sehr jung gewesen, sagte der Staatsanwalt.

Hinweise auf Haupttäter

Ausserdem habe er mit offenen Karten gespielt und im Verfahren gegen die beiden Drahtzieher ausgesagt. Die Strafverfahren gegen die «Köpfe» der St. Galler Hanfhändlerbande sind noch im Gang. Zwischen 2004 und 2008 setzte die Bande rund 235 Kilogramm Cannabis um und setzte damit rund 2,5 Millionen Franken um. (sda)