Abstimmung
Amriswil entscheidet sich knapp für die Ehe für alle

Einmal Ja, einmal Nein: So hat Amriswil bei der eidgenössischen Abstimmung entschieden. Hier finden Sie alle Details zum Resultat in der Gemeinde.

Drucken
Die Ergebnisse in Amriswil: 52.5 Prozent Ja zur Ehe für alle

Die Ergebnisse in Amriswil: 52.5 Prozent Ja zur Ehe für alle

(chm)

In der Gemeinde Amriswil hat es ein knappes Ja gegeben zu Ehe für alle. 52.5 Prozent befürworteten die Vorlage. Der Kanton Thurgau befürwortete die Vorlage mit einem höheren Ja-Stimmenanteil, und zwar mit 57.2 Prozent. Das Schweizer Stimmvolk stimmte 64.1 Prozent Ja.

Zur eingetragenen Partnerschaft für homosexuelle Paare hatte Amriswil 2005 Nein gesagt. Damals lautete das Resultat zum Partnerschaftsgesetz 54.6 Prozent Nein. 

Das Diskriminierungsverbot aufgrund der sexuellen Orientierung im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde abgelehnt (51.9 Prozent).

Die Bevölkerung in den städtischen Gebieten sagte mit 67 Prozent Ja zu Ehe für alle, in den ländlichen gab es 57 Prozent Ja. In den Gebieten, die sich weder den Städten noch dem Land zuordnen lassen (intermediäres Gebiet) lautete das Resultat 61 Prozent Ja. Amriswil gehört in die grosse Gruppe der städtisch geprägten Gemeinden, welche die Vorlage Ehe für alle angenommen haben. Rund 98 Prozent dieser Gemeinden befürworteten die Vorlage. Die Bevölkerung in diesen Gemeinden befürwortete die Vorlage mit 57 Prozent.

In der Deutschschweiz sagte die Bevölkerung 65 Prozent Ja zu Ehe für alle, in der Romandie hiess es 62 Prozent Ja. In den italienischsprachigen Gebieten lautete das Resultat 53 Prozent Ja.

99-Prozent-Initiative scheitert deutlich

In der Gemeinde Amriswil hat es ein sehr deutliches Nein gegeben zur 99-Prozent-Initiative. 73.8 Prozent lehnten die Vorlage ab. Auch der Kanton Thurgau lehnte die Vorlage ab, allerdings weniger deutlich. Der Nein-Stimmenanteil betrug 71.9 Prozent. Das nationale Ergebnis war 64.9 Prozent Nein.

Die Gemeinde hatte sich auch in der jüngeren Vergangenheit schon ablehnend gezeigt zu höheren Steuern für gut verdienende und vermögende Personen. Zum Beispiel: Zu einer Erbschaftssteuer sagte die Gemeinde im Jahr 2015 Nein (73.2 Prozent), im Jahr davor gab es in der Gemeinde ein Nein (56.8 Prozent) zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung für Ausländer. Eine Kapitalgewinnsteuer lehnten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger 2001 mit 67 Prozent Nein ab.

Die Bevölkerung in den städtischen Gebieten sagte mit 62 Prozent Nein zur 99-Prozent-Initiative, in den ländlichen gab es 70 Prozent Nein. In den Gebieten, die sich weder den Städten noch dem Land zuordnen lassen (intermediäres Gebiet) lautete das Resultat 69 Prozent Nein. Amriswil zählt nach der Definition des Bundesamts für Statistik zur Kategorie Stadt und stimmte somit gleich wie die Mehrheit in den Städten.

Zwar entschieden die Deutschschweiz und die Romandie bei der 99-Prozent-Initiative gleich. Dennoch ist ein Röstigraben erkennbar, unterschied sich das Resultat zwischen den Sprachregionen doch um beachtliche fünf Prozentpunkte.

In der Deutschschweiz sagte die Bevölkerung 66 Prozent Nein zur 99-Prozent-Initiative, in der Romandie hiess es 61 Prozent Nein. In den italienischsprachigen Gebieten lautete das Resultat 66 Prozent Nein. Die Ablehnung in Gemeinde Amriswil fiel somit stärker aus als in der Deutschschweiz.

Die Stimmbeteiligung in Amriswil war eine der tiefsten im Kanton Thurgau. Die Beteiligung von 45.4 Prozent bedeutete die zweittiefste Stimmbeteiligung. Bei 7'911 Stimmberechtigten sind 3'481 gültige Stimmzettel eingegangen. Im Kanton Thurgau gingen 51.9 Prozent der Stimmberechtigten an die Urne. Schweizweit lag die Stimmbeteiligung bei 52.4 Prozent.

Dieser Text ist mit Unterstützung eines Algorithmus erstellt worden.