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Ostschweiz
Im Wahlkreis St.Gallen und See-Gaster feiern Linke Erfolge. In der Stadt St.Gallen und in Rapperswil-Jona ist Fredy Fässler beliebt. Bei den Gemeindepräsidenten unter den Kandidaten zeichnen sich Unterschiede ab - zwischen Männern und Frauen.
Der Heimvorteil zählt – aber nicht für alle gleichermassen. Die drei bisherigen Regierungsräte Bruno Damann (CVP), Fredy Fässler (SP) und Marc Mächler (FDP) holen in ihren Wohnorten Gossau, St. Gallen und Zuzwil jeweils mit Abstand am meisten Stimmen. Wartauer und Tübacher wählen ihre Gemeindepräsidenten Beat Tinner (FDP) und Michael Götte (SVP) deutlich; bei Göttes erstem Versuch vor acht Jahren hatte er in Tübach noch das fünftbeste Ergebnis erreicht.
Anders sieht es bei den Frauen aus. SP-Kandidatin Laura Bucher erreicht in St.Margrethen den sechsten Rang. Statt eine linke Frau haben die meisten Stimmbürger SVP-Regierungsrat Stefan Kölliker gewählt. In Buchers Wahlkreis ist der Heimvorteil mit 46 Prozent zwar zu merken, doch für das absolute Mehr reicht es weder in St. Margrethen noch im Rheintal. Bucher erzielt es einzig im Wahlkreis St. Gallen mit knappen 50,6 Prozent. Am geringsten ist ihr Wähleranteil im Sarganserland und Toggenburg mit jeweils 36 Prozent.
In abgeschwächter Form gilt auch im Kanton St. Gallen, dass Städte eher links-grün wählen. In Rapperswil-Jona landet Laura Bucher zwar auf dem siebten Platz, am meisten Stimmen erhält jedoch ihr Parteikollege Fredy Fässler. Die Kandidatin der Grünen, Rahel Würmli, erhält in ihrer Heimatstadt lediglich die viertmeisten Stimmen. Im Wahlkreis See-Gaster kommt sie aber auf 46,2 Prozent der Stimmen; hier macht sich der Heimvorteil bemerkbar. Im Wahlkreis St. Gallen entfallen 45 Prozent des Wähleranteils auf die Grüne. Für ein absolutes Mehr reicht es allerdings in keinem Wahlkreis. In den ländlichen Regionen erreicht Würmli jeweils über 30 Prozent.
Auffallend abgeschlagen in den Städten St. Gallen, Rapperswil-Jona und Wil sind SVP-Kandidat Michael Götte, der als konsensorientierter Vertreter seiner Partei gilt, sowie FDP-Kandidat Beat Tinner. In den SVP-Hochburgen Oberriet und Rüthi holt hingegen SVP-Regierungsrat Stefan Kölliker mit Abstand am meisten Stimmen. Auf Laura Bucher entfällt in diesen Gemeinden nicht einmal die Hälfte von Köllikers Stimmen, auf Rahel Würmli gerade mal ein Drittel. Ein Blick auf die Wahlergebnisse in den Regionen zeigt: Insgesamt gibt es kaum Überraschungen. Die Wahlkreise sind ihren bisherigen politischen Präferenzen im Grossen und Ganzen treu geblieben.
Susanne Hartmann ist die Siegerin dieses ersten Wahlgangs. Lediglich im Werdenberg und Sarganserland erreicht sie nicht das absolute Mehr. In ihrem Wahlkreis hat die Stadtpräsidentin von Wil einen Wähleranteil von fast 60 Prozent. In der Stadt Wil erzielt sie allerdings das viertbeste Resultat hinter Marc Mächler, Bruno Damann und Fredy Fässler und knapp vor Stefan Kölliker, der aus Bronschhofen kommt.
Das stärkste Resultat in einem Wahlkreis erzielt Fredy Fässler mit rund 70 Prozent in St. Gallen. Die vier Bisherigen Bruno Damann, Marc Mächler, Fredy Fässler und Stefan Kölliker erreichen in jedem der acht Wahlkreise das absolute Mehr. Beat Tinner holt es in seinem Wahlkreis Werdenberg mit deutlichen 63 Prozent und im benachbarten Sarganserland. Michael Götte erreicht es in seinem Wahlkreis Rorschach mit 52 Prozent sowie in der SVP-Hochburg Toggenburg. Stefan Kölliker hat dort einen Wähleranteil von 67 Prozent.
Der abgeschlagene Verlierer dieses ersten Wahlgangs ist Zlatan Subasic. Sein Wähleranteil liegt über die Regionen hinweg bei rund 10 Prozent. Die Wahlkreise See-Gaster (13,5 Prozent) und St. Gallen (14 Prozent) scheren leicht aus. Der Vertreter der losen Gruppierung Parteifrei SG war im letzten Moment als Überraschungskandidat ins Rennen gestiegen.