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Die Kronen im Kulturzentrum Aadorf holten der Basler Comedian Joël von Mutzenbecher und der Zürcher Musikkabarettist Roger Stein. Sie und weitere 14 Bühnenprogramm begeisterten die rund 300 Zuschauerinnen und Zuschauer an zwei Abenden mit schrägem Wortwitz und musikalischen Leckerbissen. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz.
Lange Zeit blieben die Bühnenvorhänge geschlossen ab. Doch jetzt geht es wieder aufwärts, Corona ist nur noch am Rande ein Thema. Das zeigte sich auch am Wochenende am bekannten Kleinkunstfestival «Die Krönung» im Aadorfer Kulturzentrum.
Seit elf Jahren findet «Die Krönung» statt. 16 Kabarettisten, Slam-Poeten und Comedians aus Österreich, Deutschland und der Schweiz stellten sich heuer zur Wahl für die begehrte Krone. Die Palette war dabei derart bunt, dass die wählende Besucherschaft die Qual der Wahl hatte. Denn schrägster Wortwitz, musikalische Leckerbissen, bissig-brisante, politische und überraschende Pointen entzückten die Ohren und beanspruchten die Lachmuskeln des Publikums.
Die Moderation übernahm am Freitagabend Reto Zeller – und zwar solo. Sein Moderationspartner Christian Riesen fiel krankheitsbedingt aus, nichtsdestotrotz sorgte Zeller für die ersten Lacher des Abends.
«Die Eltern von heute sind definitiv nicht mehr das, was sie mal waren.»
Das war in Zellers Kontext ein Spruch, der das Publikum sichtlich erheiterte. Die samstägliche Moderation hielt dann Anet Corti. Nach 13 Stunden Anfahrt – von Berlin nach Aadorf – zeigte sich das Duo Friedrich und Wiesenhütter ausgeruht und zu grossen Taten bereit. Sie machen den Auftakt zu einem Abend voller Witz, Charme und Unterhaltung. Sie unterliessen es nicht, mit dem Publikum ein Lied anzustimmen, obwohl sie ihre Meinung vorgängig klar kundtaten.
«Mit euch ein Lied zu singen, ist eigentlich unter unserem Niveau.»
Das sagten die beiden und ernteten trotzdem – oder gerade deswegen – grossen Applaus. Als «wahnsinnig witzig» gab sich später der bekannte Basler Comedian Joël von Mutzenbecher. Was er in seinen jungen Jahren beruflich schon alles erlebt hatte, verpackte er in eine Performance, die seinesgleichen sucht: schlicht ein einzigartiges Seh- und Hörspektakel. So erstaunte es kaum, dass er am ersten Abend durch die Wahl von 160 Besucherinnen und Besuchern die «Krönungskrone» einheimste – und das völlig verdient.
Am Samstagabend war es indes der Zürcher Kabarettist und Komponist Roger Stein, der in Aadorf zum König reüssierte. Mit steten Wechseln von Humor und Ernsthaftigkeit überzeugte sein unerwartetes, rasantes und doch leichtfüssiges Programm die 130 Besucherinnen und Besucher.
Veranstalter Pascal Mettler zeigte sich nach den beiden Abenden erleichtert und erfreut. Er meinte: «Mit rund 300 Besucherinnen und Besuchern, den Top Acts auf der Bühne und der wunderbaren Stimmung an beiden Abenden ziehen wir ein äusserst positives Fazit und freuen uns schon jetzt darauf, wenn es kommendes Jahr wieder heisst: ‹Die Krönung – das Kleinkunstfestival›.»