Umstrittene Abstimmung
Sirnacher Stimmberechtigten schicken Zustupf für die geplante Sporthalle bachab

Das Budget der Gemeinde Sirnach für das laufende Jahr ist bewilligt. Hingegen einen schweren Stand hatte am Sonntag an der Urne die umstrittene Vorlage bezüglich Sporthallen-Vorfinanzierung.

Olaf Kühne
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Auf der Wiese zwischen Beachvolleyballfeld und alter Turnhalle soll dereinst die neue Dreifachhalle entstehen.

Auf der Wiese zwischen Beachvolleyballfeld und alter Turnhalle soll dereinst die neue Dreifachhalle entstehen.

Bild: Olaf Kühne

Gleich für sechs Vorlagen waren die Sirnacher Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am Sonntag an die Urne gerufen. Was lange Zeit nach einem Routineakt aussah, nämlich die Bewilligung des Rechnungsabschlusses 2019 und des Budgets 2021, erhielt kurz vor dem Urnengang dann doch noch reichlich Zündstoff.

Zwei Sirnacher Stimmbürger hatten über die Festtage mit einem Flugblatt gegen eine der sechs Vorlagen mobil gemacht. 2019 hatte die Gemeinde einen Überschuss von 2,2 Millionen Franken erwirtschaftet. Ein Antrag des Gemeinderates lautete am Sonntag, aus diesem Gewinn 2 Millionen Franken in die Vorfinanzierung der neuen Dreifachturnhalle Birkenweg zu stecken. Auch wenn über dieses Projekt erst im September abgestimmt wird, und die exakte Kredithöhe noch unbekannt ist, wollten die beiden Stimmbürger bereits jetzt mit ihrer Opposition gegen die Gewinnverwendung auch gegen das ihrer Meinung nach überrissene Bauprojekt Stimmung machen.

Anteil der Nein-Stimmen liegt bei 54 Prozent

Mit ihrem Ansinnen stiessen sie überraschend bei ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf Gegenliebe. Die Sirnacher versenkten die beantragte Gewinnverwendung mit rund 54 Prozent Nein-Stimmen.

Problemlos gingen hingegen der eigentliche Rechnungsabschluss 2019 sowie die Fünf-Millionen-Investitionsrechnung aus dem vorletzten Jahr über die Bühne: Sie ernteten 88, respektive 75 Prozent Zustimmung.

Budget 2021 sieht Defizit vor

Unbestritten waren auch die drei Vorlagen, welche sich auf das bereits laufende Jahr beziehen: Der Steuerfuss der Einheitsgemeinde bleibt bei 150 Prozent, was 84 Prozent der Stimmbürger befürworteten. Das Investitionsbudget 2021 rechnet mit Nettoinvestitionen von 6,4 Millionen Franken. 60 Prozent der Urnengänger waren damit einverstanden.

Auf Zustimmung stiess schliesslich auch das Budget, welches bei Ausgaben von 32,8 Millionen Franken mit einem Defizit von 355'000 Franken rechnet. Dieser Voranschlag erhielt einen Zuspruch von 70 Prozent.