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Platz zwei auf der Fachbewertungsliste für die TKB-Millionen und definitiv in der Botschaft des Bundesrats für Gelder aus dem Nationalen Sportanlagenkonzept: Der Verein Sandhalle Frauenfeld hat auf einmal eine sehr konkrete Perspektive. So könnte das Beachhouse bereits im Herbst 2022 in Betrieb gehen.
Sand macht glücklich. Markus Müller und Sascha Heyer strahlen. Ein weiterer Grund für ihr Glück sind aber auch die positiven Aussichten für die von ihnen geplante Sandhalle auf der Kleinen Allmend. Auf einmal wird alles wieder wirklich. Müller, Präsident des Vereins Sandhalle Frauenfeld, sagt:
«Die Idee wäre, dass wir am 16. oder 17. Mai 2022 mit dem Bau starten.»
Also am Montag oder Dienstag nach der kantonalen Volksabstimmung über die Verwendung des Erlöses der TKB-Partizipationsscheine. Die Halle soll nach Möglichkeit im Herbst 2022 in Betrieb genommen werden. Über den Winter sollen die Aussenanlagen dazukommen. Beim Bauprogramm und in Sachen Saisonplanung sei man flexibel, meint Heyer, weitere treibende Kraft im Vorstand des Vereins Sandhalle. Vor dem Baustart braucht es aber noch ein Baugesuch. Dieses will man laut Müller dieses Jahr vorbereiten, um es Anfang 2022 einreichen zu können.
Hinter dem Projekt «The Beachhouse» steckt ein Team um den Kantilehrer Markus Müller und den ehemaligen Beachvolley-Profi Sascha Heyer. Ein Verein organisiert den Betrieb, eine Stiftung ist um die Finanzen besorgt. Die Pläne wurden im Mai 2017 öffentlich präsentiert. Im Juni 2018 hat der Gemeinderat einen vergünstigten Baurechtszins für die Anlage genehmigt. Das Beachhouse auf der Kleinen Allmend in Frauenfeld ist als Zentrum für andsportarten geplant. Auf dem 4000 Quadratmeter grossen Grundstück hinter der Turnfabrik soll es drei Indoor- und fünf Outdoor-Spielfelder geben. Breiten-, Nachwuchs- und Spitzensport sollen gleichermassen Platz haben. Daneben sind Fitness- und Seminarräume, Sportmedizin sowie Gastronomie und Sportlerunterkünfte geplant. Kosten: rund vier Millionen Franken. (ma)
Aufbruchstimmung herrschte im Mai 2017, als die Initianten ihre Pläne für «The Beachhouse» öffentlich präsentierten. Ein Jahr später folgte das Ja des Frauenfelder Gemeinderats zum vergünstigten Baurechtszins für die Parzelle auf der Kleinen Allmend. Doch dann kam Sand ins Getriebe. Denn der Verein Sandhalle hatte von Anfang an mit einer Million Franken aus dem Nationalen Sportanlagenkonzept (Nasak) des Bundes gerechnet. Doch das Geld liess auf sich warten, auch weil für den nationalen Verband Swissvolley die Frauenfelder Sandhalle nicht erste Priorität hatte.
Nun hat sich das Blatt gewendet, zum Positiven für den Verein Sandhalle Frauenfeld. Plötzlich winken 450'000 Nasak-Franken vom Bund und eine Million Franken aus dem Topf der TKB-Millionen. Ende März hat der Bundesrat die Nasak-5-Botschaft verabschiedet. Und endlich ist das Beachhouse dank Swissvolley auf der definitiven Liste. Markus Müller sagt:
«Die Botschaft kommt spätestens in der Herbstsession ins Parlament.»
Die Gelder sollen danach zeitnah fliessen. Eigentlich war ja eine Million budgetiert. «Aber bei Nasak 5 gibt es aufgrund der längeren Zeitdauer mehr Projekte und zugleich weniger Geld als früher», erklärt Heyer.
Das Zauberwort hinter dem Support von Swissvolley heisst Nationaler Nachwuchsförderverein (NNV). Gemeinsam mit Volley Amriswil hat der Verein Sandhalle ein Gesuch für ein Regionales Leistungs- und Trainingszentrum Beachvolleyball (RLZ/RTZ) Nord-/Ostschweiz eingereicht. Müller begründet:
«Wir wollen die Kräfte bündeln.»
In Amriswil geht diesen Herbst eine Beachvolleyhalle in Betrieb. Frauenfeld wäre bei der dezentralen Nachwuchsförderung ein zweiter wichtiger Standort in der Ostschweiz. An Bord sind alle wichtigen Regionalverbände und die wichtigsten Ostschweizer Vereine, nebst Volley Amriswil der VBC Aadorf, Smash Winterthur, Kanti Schaffhausen, Volley Toggenburg, Pallavolo Kreuzlingen und auch der VBC Frauenfeld.
Die Investitionskosten für die Frauenfelder Anlage liegen bei rund vier Millionen Franken. Wobei diese auch noch steigen könnten. «Denn die jüngsten Kostenvoranschläge sind doch schon zwei Jahre alt», sagt Heyer. Umso wichtiger sei deshalb die eine Million aus dem Topf der TKB-Millionen. Mit den zu erwartenden 1,45 Millionen Franken verfüge man gesamthaft über eine solide Eigenkapitalbasis von 50 Prozent. Heyer sagt:
«Das ist wichtig, weil jeder Franken Fremdkapital letztlich den Betrieb mit Zins- und Amortisationszahlungen belastet.»
Die Chancen auf die beantragte eine Million Franken aus dem TKB-Partizipationsscheine-Erlös stünden laut Vereinspräsident Müller sehr gut. Denn das Beachhouse hat es bei der Rangliste der förderungswürdigen Projekte auf den zweiten Platz geschafft. Er sagt: «Das hat ein ausgewogenes Fachgremium entschieden.» Sascha Heyer erzählt, er habe es zuerst gar nicht glauben können. Er glaubt, dass der spannende Angebotsmix mit einem umfangreichen Angebot für verschiedene Anspruchsgruppen den Ausschlag für das einzige nominierte Sportprojekt gegeben habe.
«Wir wollen nicht nur einfach ein Leistungs- oder Nachwuchssportzentrum betreiben, sondern für die breite Bevölkerung einen Mehrwert schaffen. Das gemeinsame Erlebnis für Gross und Klein steht im Beachhouse im Zentrum.»