Thurgauer Kantonsverwaltung prämiert gute Ideen mit 50'000 Franken

In der Thurgauer Kantonsverwaltung wird die Umsetzung von Ideen der Mitarbeiter ab dem 1. Januar 2020 mit einer Anerkennungsprämie belohnt.

Thomas Wunderlin
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Das Strassenverkehrsamt hat bereits früher einmal ein eigenes Ideenmanagement eingeführt. (Bild: Nana do Carmo)

Das Strassenverkehrsamt hat bereits früher einmal ein eigenes Ideenmanagement eingeführt. (Bild: Nana do Carmo)

Mit einem flächendeckenden Ideenmanagement will der Regierungsrat gemäss eigener Mitteilung «die Innovationskultur fördern». Die Prämien werden aus einem Prämienpool finanziert, der pro Jahr maximal 50'000 Franken enthält.

Für zufriedene Bürger und Kantonsangestellte

Die 3800 Mitarbeiter können ihre Ideen laufend einbringen. Das Ziel ist es, die betriebliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Massgebend sind die in den Richtlinien des Regierungsrates festgehaltenen Punkte: die Erhöhung der Kundenzufriedenheit, die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit, die Vereinfachung betrieblicher Abläufe, die Erhöhung der Effektivität und der Kosteneffizienz, die Verbesserung der Ökologie, der Arbeitssicherheit und der Arbeitsbedingungen sowie die Steigerung der Arbeitsqualität und -effizienz.

Das Ideenmanagement war ein Ziel in den Regierungsrichtlinien und wurde von einer internen Projektgruppe erarbeitet. Die Projektgruppe hat drei privatwirtschaftliche Betriebe mit einem Ideenmanagement besichtigt.

Die Bischofszell Nahrungsmittel AG führte 1999 ein Ideenmanagement ein. (Bild: Reto Martin)

Die Bischofszell Nahrungsmittel AG führte 1999 ein Ideenmanagement ein. (Bild: Reto Martin)

Im eigenen Bereich sind die Ämter und Betriebe für die Umsetzung verantwortlich. Wenn es sich um eine ämter- oder betriebsübergreifende Idee handelt, ist die neu geschaffene Koordinationsstelle zuständig. Diese 20-Prozent-Stelle ist im Personalamt angesiedelt. Sie koordiniert das Ideenmanagement und ist für die Etablierung des Innovationsmanagements verantwortlich.

Idee der Bischofszell Nahrungsmittel AG

Die Idee eines Ideenmanagements geht auf den Dozwiler SVP-Kantonsrat Jürg Wiesli zurück, der 2015 in einer Interpellation mit 58 Mitunterzeichnern ein Prämiensystem nach dem Beispiel der Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bina) anregte. Entscheidend für den Erfolg gilt die Einsetzung eines Verantwortlichen, der über die Umsetzung der Ideen wacht.

Aurelio Wettstein. (Bild: Thi My Lien Nguyen)

Aurelio Wettstein. (Bild: Thi My Lien Nguyen)

Bei der Bina führte der damalige Personalchef Aurelio Wettstein das System 1999 ein. Wie er später sagte, war für ihn die folgende Einsicht entscheidend gewesen:

«Die einzigen, die dir die Wahrheit sagen, sind die Mitarbeiter.»
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