Zweieinhalb Monate vor der Abstimmung über die neue Sirnacher Dreifachsporthalle gehen die Akteure in Stellung: Die FDP fordert eine günstigere Variante und spricht sich gegen die Vorlage aus.
Damit ist der Abstimmungskampf definitiv lanciert: Mit ihrer am Mittwoch verschickten Medienmitteilung gibt die Sirnacher FDP zwar keine explizite Abstimmungsempfehlung zur neuen Dreifachsporthalle ab, welche der Gemeinderat am 26. September an der Urne vorlegt. Indes titeln die Freisinnigen den Bericht ihres Sommerstammes mit «Für eine geeignete Dreifachturnhalle – gegen einen Prestigebau».
Mit seiner Wortwahl bezieht sich Ortsparteipräsident Roger Piberauer offensichtlich auf Peter Lenz, welcher im vergangenen Winter mittels Flugblatt erfolgreich gegen die Vorfinanzierung des Projektes mobil gemacht hatte und nun am FDP-Sommerstamm zu Gast war. Lenz sagte dort unter anderem:
«Über Design kann man streiten. Doch der Nutzen muss im Vordergrund stehen.»
Schliesslich sei das im Wettbewerbsverfahren siegreiche Projekt mit der rundum verglasten Fassade schon «aus raumklimatischen Gründen nicht optimal» und scheine für Vereinsanlässe auch punkto Raumeinteilung und geplanter Infrastruktur ungeeignet. «Selbst wenn es finanzierbar wäre, darf man die Augen nicht verschliessen. Die Stimmberechtigten müssen wissen, weshalb die geplante Dreifachturnhalle mindestens vier Millionen Franken teurer ist als vergleichbare, kürzlich realisierte Projekte mit deutlich mehr Nutzungsmöglichkeiten», wird Peter Lenz weiter zitiert.
Auch Fasnachtspräsident Marco Meuri, ebenfalls Gast des Sommerstamms, gab sich als Gegner der Vorlage zu erkennen. Er sagte:
«Wir brauchen kein Denkmal, sondern eine vielseitig nutzbare Dreifachturnhalle, die unserer Bevölkerung und unseren äusserst aktiven Vereinen nützt.»
Mit seiner Aussage bekräftigt Meuri den Tenor, der sich durch die ganze FDP-Mitteilung zieht: Man ist nicht partout gegen eine neue Dreifachturnhalle, nur soll sie bitte billiger als die beantragten 16 Millionen Franken sein. So versprach Parteipräsident Piberauer: «Sollten die Sirnacher Stimmberechtigten das Projekt am 26. September tatsächlich bachab schicken, werden wir uns rasch für die Neulancierung einer Dreifachturnhalle einsetzen.» Auch Vizepräsident Thomas Rütsche will von Fundamentalopposition nichts wissen: «Wir wollen uns konstruktiv, aber hartnäckig einbringen. Politik und Wirtschaft dürfen nicht aufeinanderprallen. Sie müssen gemeinsam praktikable Lösungen finden.»
Unterm Strich kommt die Partei in ihrer Mitteilung zum Schluss: «Das vorgelegte Projekt mit Kosten von rund 16 Millionen Franken ist in den Augen der Sirnacher Freisinnigen zu teuer und erfüllt die Anforderungen nicht.»
Dabei zeigt sich die FDP wenigstens mit ihrer Formulierung grosszügig. Der Kreditantrag des Gemeinderates beläuft sich zwar tatsächlich auf exakt 15,485 Millionen Franken. Darin enthalten sind allerdings zahlreiche Posten, die bei jeder anderen Dreifachhalle, auch bei einer günstigeren, ebenfalls anfallen würden: so unter anderem 600'000 Franken für die Verkehrserschliessung, 325'000 Franken für die Sicherung des Baugrundes, 745'000 Franken für die Innenausstattung oder 1,09 Millionen Franken für Umgebungsarbeiten. Die reinen Baukosten für die Halle beziffert die Baukommission mit 12,255 Millionen Franken.