Über das Projekt auf der «Murgwiese» sind Sportvereine mehr erfreut als Anwohner. Letztere äusserten Befürchtungen zu einer geplanten Grillstelle.
Die Singlehäuser, die «Murgau» und die «Murgau pur»: Eine Siedlung nach der anderen ist im Sirnacher Gebiet Rüti in den vergangenen knapp 15 Jahren entstanden. Beinahe das ganze Bauland westlich und nordwestlich des EW-Weihers ist bebaut. Es fehlt noch die zweite Etappe der Überbauung Murgau pur – und ein Gemeinschaftsplatz.
«Im Gestaltungsplan Rüti ist festgelegt, dass die Gemeinde einen solchen öffentlichen Platz erstellt», sagt der Sirnacher Gemeindepräsident Kurt Baumann. Realisiert werden soll die Anlage auf der gemeindeeigenen «Murgwiese», zwischen dem EW-Weiher und dem Murgau-Quartier.
Das Projekt hat der Gemeinderat in den vergangenen zwei Jahren erarbeitet. «Es umfasst eine Spielwiese, einen Unterstand mit Holzlager und eine Grillstelle», erklärt Baumann.
Der Gemeinschaftsplatz wird nur einen Teil der «Murgwiese» belegen. «Das Projekt wird nun angereichert», sagt Kurt Baumann erfreut. Er verweist damit auf ein Geschenk der Thurgauer Kantonalbank: einen Fitnesspark (TKB). Zu ihrem 150-Jahr-Jubiläum beschert die Bank in den fünf Bezirken des Kantons je einen Standort mit einem solchen Park.
Für den Hinterthurgau hat sie also Sirnach ausgewählt. Der Gemeinderat hat sich, als er die Nachricht erhielt, auf die Suche nach einem geeigneten Standort gemacht. «Wir sind der Meinung, dass die ‹Murgwiese› der ideale Ort dafür ist», sagt Baumann.
Mit TKB-Vertretern hat die Gemeinde separat die Quartierbewohner und Sportvereine über das Vorhaben informiert. «Die Sportvereine zeigten sich sehr erfreut darüber», berichtet Baumann. Anwohner hätten aber Lob und Kritik geäussert.
«Sie hatten Freude an der freien Wiese. Jetzt gibt es eine Veränderung, das weckt natürlich Ängste.»
Die Bedenken hätten sich weniger auf den Fitnesspark als auf die Grillstelle bezogen. So befürchten die Anwohner unter anderem Lärm und Littering.
Dieses Aspekts sei man sich bewusst, sagt Kurt Baumann. «Es wird deshalb ein Nutzungsreglement für den Platz geben.» Den Sicherheitsdienst Securitas werde man anweisen, künftig auch den Gemeinschaftsplatz zu kontrollieren. Und auf dem Zufahrtsweg soll ein Fahrverbot für Motorfahrzeuge gelten. Das Holz für die Grillstelle wird eingeschlossen, den Schlüssel werden Benutzer bei der Gemeinde beziehen können.
Finanzieren wird den Gemeinschaftsplatz nebst der Gemeinde Sirnach auch die Rütihof AG, die Bauherrin der Überbauungen im Gebiet Rüti. «Die nächste Phase ist nun die Ausarbeitung des Projekts für die öffentliche Auflage», sagt Baumann. Ziel sei es, den Gemeinschaftsplatz und den Fitnesspark im Spätsommer 2021 eröffnen zu können.