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Nach zwei Jahren coronabedingter Pause startete die blau-weisse Flotte des Bodensees offiziell am Samstag ihre Saison: mit der Sternfahrt in Richtung Hafen Lindau. Glücklicherweise hielt sich das Wetter nicht an die Voraussagen. Ein kleines Malheur gab es dennoch.
Rundum hatte es zwar dunkle Wolken, aber meist ruhiges Gewässer, mässiger Wind, und erst nach dem grossen Auftritt mit dem «Schiffstern» vor der Kulisse der historischen Stadt Lindau setzte etwas Regen ein.
Die eindrucksvolle Schiffsparade freute auch Remo Rey, Geschäftsführer der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh): «Das ist echte Grenzenlosigkeit», sagte er. Mit den Gedanken beim Krieg in der Ukraine ist allen sehr bewusst, dass es nichts Erhaltenswerteres gibt als die Freiheit. «Angesichts der dramatischen Lage haben wir ausserordentliches Glück», war von vielen Seiten zu hören.
Während die Passagiere beim Landgang die Inselstadt Lindau bewunderten, andere mit Schiffstickets zum Sondereintrittspreis Museen besuchten, waren die Kapitäne der 49. Internationalen Flottensternfahrt und die sie begleitenden Honoratioren zum Empfang durch Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau, in den Lindenhof eingeladen. Bewegende Zeichen der Freundschaft gab es da. Oberbürgermeisterin Claudia Alfons zeigte in ihrer Rede höchste Wertschätzung für die verantwortungsvolle Arbeit der Kapitäne und deren Crews in ihrer Rolle als Tourismusmotor. Sie sagte: «Der Bodensee verbindet uns alle. Sie sind Botschafter, Sie sind unser Aushängeschild.» Norbert Reuter, Geschäftsführer der BSB, sagte:
«Der Bodensee schafft Grenzen, die Schifffahrt überwindet sie.»
Nachhaltige Impulse für den Tourismus setzten am Samstag nicht nur die Schiffe aus Österreich, der Schweiz und Deutschland mit ihren Kapitänen und Crews, sondern auch die rund tausend Sternfahrt-Passagiere. Vom Untersee und Rhein war das Flaggschiff der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) , die «Schaffhausen», dabei.
Berufsstolz und Können bewiesen die Kapitäne besonders beim Formation-Spektakel, wo die Schiffsriesen auf Zentimeter genau aufeinander zufahren und die Besatzungen von Schiffsbug zu Schiffsbug feierlich Sektflaschen austauschen. «Der letzte Regisseur ist immer das Wetter», ertönte es vom Lautsprecher der Vorarlberg, als Wind aufkam und das Wasser kabbelig wurde. So landeten bei der Flaschenübergabe zwischen «St.Gallen» und «Vorarlberg» diese im See, doch es gab sofort Ersatz – und das unter tosendem Applaus und Bravorufen der Passagiere.