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Neu mit 500 Pferdestärken: Das Motorschiff Arenenberg der URh bekommt diesen Winter für 1,5 Millionen Franken zwei neue, umweltfreundlichere Motoren.
Am Mittwoch trat die MS Arenenberg ihre letzte Reise vor dem grossen Umbau an. Diese führte von der Schifflände Schaffhausen zur URh-Werft in Langwiesen. Das Motorschiff ist 36 Jahre alt. Es ist mit zwei Dieselmotoren mit je 280 Kilowatt (total 762 Pferdestärken) ausgerüstet. Diesen Winter werden diese durch zwei umweltschonendere Scania-Motoren mit total 500 Pferdestärken ersetzt.
An Bord der «Arenenberg» begrüsste URh-Verwaltungsratspräsident Roger Forrer die Medienvertreter.
«Wir müssen weitsichtig planen und können nicht warten, bis der alte Motor nicht mehr läuft.»
Das erklärte er und verglich das Schiff mit einem Reisecar, dessen Motor in nur einem Tag ausgewechselt werden könne. Remo Rey, Geschäftsführer der Eignerin, stellte das Projekt vor. «Es ist eine wahre Freude», sagte er. Nach der Sanierung des Innenausbaus vor vier Jahren könne jetzt die Technik erneuert werden. Die Investition beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Franken. Die Kantone Schaffhausen und Thurgau geben ein Darlehen von total 1,2Millionen, der Rest wird aus Mitteln der URh finanziert. Die Werft ÖSWAG aus dem österreichischen Linz wird die neuen Aggregate liefern und einbauen. «Die übrigen Arbeiten führen eigene Leute aus, alles Angestellte, welche im Sommer auf den Schiffen arbeiten», erklärte Rey. Er rechnet mit einer Eigenleistung von 4500 Stunden.
Herbert Rispy, Leiter Betrieb und Werft, wird die Arbeiten koordinieren. Er lobte:
«Es ist das vierte Grossprojekt, das wir zusammen durchziehen. Ich kann mich auf das Zusammenspiel der Beteiligten verlassen.»
Ziel sei es, kommenden März Probefahrten durchzuführen und im April den fahrplanmässigen Betrieb aufzunehmen.
Zuerst wird das Schiff leer geräumt. Ab Mitte November bis Ende Januar wechselt die ÖSWAG die Motoren aus. Am 28. und 29. März 2020 ist die Bevölkerung zur Besichtigung des umgebauten Schiffes und der URh-Werft in Langwiesen eingeladen. Die «Arenenberg» wird nach dem Umbau weniger Treibstoff brauchen, und es werden voraussichtlich weniger Vibrationen zu spüren sein.
In Langwiesen zeigte Markus Böhm, Schiffsführer und Zimmermann, den Gästen den Maschinenraum. «Die Motoren haben 47'800 Betriebsstunden», erklärte er. Sie dürfen nicht für einen anderweitigen Einsatz verkauft werden.
«Das erlaubt das Bundesamt für Verkehr nicht.»
Das sagte Rispy. Nun wird ein Käufer gesucht, der die beiden Motoren als Ersatzteillager brauchen kann.