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Die Gemeinde Aadorf und Michael Rüedi lösen den Pachtvertrag für den Badi-Kiosk auf. Laut Rüedi aus seien die neuen Bedingungen der Gemeinde aus unternehmerischer Sicht nicht tragbar.
Verlief der Badibetrieb 2019 im Freibad Heidelberg insgesamt erfreulich, so trifft dies im Gastronomiebereich nicht bedingungslos zu. Kioskpächter Michael Rüedi nimmt dazu Stellung: «Das Positive zuerst: Für mich verlief die Badisaison mit einer durchschnittlichen Besucherzahl zufriedenstellend.»
Nachfrage und Angebot hätten übereingestimmt. Gemäss Hochrechnung sei auch die finanzielle Seite aufgegangen, will heissen: Aus dem Betrieb dürfte sich weder ein Gewinn noch Verlust ergeben, obschon die Mehrwertsteuer von 7,7 Prozent auf das Ergebnis drückte, wie Rüedi erklärt.
«Nebst erfreulichen Rückmeldungen gab es natürlich auch Kritik, die ich teilweise verstehen kann. Mich zu rechtfertigen, ist jedoch nicht meine Absicht. Die Wiedergabe meiner persönlichen Sicht hingegen schon.» Auf einige Ungereimtheiten, die in der ersten Saison auf das unerfahrene Team zukamen, habe er noch mit Anpassungen reagieren können, sagt Rüedi.
Nicht gewappnet war die Crew allerdings beim Andrang in der Woche vom 24. auf den 30. Juni, als der Spitzentag in einer Rekordzahl von 1500 Badegästen gipfelte. Weder die Küche noch das Verkaufspersonal war auf den Ansturm ausgerichtet und kam deshalb an die Leistungsgrenze. «Mit dem Resultat, dass die Kioskverantwortliche krankheitsbedingt ausfiel. In den 15 Wochen sind rund zehn Mitarbeitende beschäftigt gewesen. Dabei sind für den Kioskbetrieb, inklusive Vorbereitung, Produktion, Lieferung, rund 2000 Stunden verbucht worden.»
Stein des Anstosses seien zudem die Öffnungszeiten gewesen: morgens erst ab 10 Uhr. Die flexiblen Öffnungszeiten, je nach Witterungsbedingungen, sollen den Vertragsbedingungen jedoch entsprochen haben. Unschön seien einige Lieferverzögerungen gewesen.
Immer wieder habe er sich die zentrale Frage gestellt: Welche Dienstleistung soll die Gemeinde als Verpächterin liefern, sozusagen als Service public, um den Betrieb gewinnbringend führen zu können? Michael Rüedi lässt die Beantwortung offen.
Er ist aber überzeugt, dass die neuen Bedingungen der Gemeinde mit erhöhter Präsenz in einer vergleichbaren Saison dazu führen würden, in den Verlustbereich zu kommen, weshalb auf eine weitere Saison verzichtet worden sei.