Am Donnerstagabend präsentierten die Schüler ihre selbstgestalteten Räben und Laternen auf dem Fenstersims. Coronabedingt musste der alljährliche Umzug ausfallen.
«Wo leuchtet denn dein Räbeliechtli?», fragt eine Mutter ihr Kind. Es ist Donnerstagabend auf der Schulanlage Langdorf. «Da oben», erklärt der Bub und zeigt auf einen Fenstersims. Das Auffinden der besagten Räbe ist gar nicht so einfach, leuchten doch rund 60 von ihnen auf mehreren Simsen verteilt. Die meisten sind mit Sternen, Namen oder Herzli in liebevoller Kleinarbeit hergestellt worden. «Ich brauchte dazu nur gerade zwei Lektionen», sagt ein Unterstufenmädchen keck.
Pandemiebedingt entfällt der sonst um diese Jahreszeit durchgeführte Umzug der Schüler mit ihren selbstgemachten Räbeliechtli. Als Ersatz dafür leuchten von Dienstag bis Donnerstagabend jeweils ab 18 Uhr die aufwendig geschnitzten Räben unter anderem von der verdunkelten Hinterseite des Schulhauses. «Da der Umzug und damit der heisse Tee und die Wienerli entfallen, habe ich für meine Grosskinder Ida und Anna Gebäck und Tee mitgebracht», sagt eine Grossmutter.
Die vielen fahl leuchtenden Kunstwerke werden von den Anwesenden bestaunt, fotografiert und kommentiert. Unterdessen ertönen aus einem Lautsprecher auf einer Fensterbank Kinderlieder. Nebst dem Klassiker «Ich gang mit minere Latärne» ist auch «Räbeliechtli, Räbeliechtli» zu hören.
Die meisten Besucher sind Familienmitglieder, die vor allem den Kindern zuliebe den Weg unter die Füsse nehmen. Doch der kühle Wind sorgt dafür, dass man bald wieder nach Hause möchte – ganz im Gegensatz zu den Kindern. Der Rutschturm ist ihr Platz, auf dem sie sich austoben können. «Hoffentlich findet nächstes Jahr wieder ein Laternenumzug statt», sagt eine Besucherin, als sie den Heimweg antritt.