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Dem Tenebrae Choir eilt ein Ruf voraus. Er gilt als eines der besten Vokalensembles weltweit. Am Sonntagnachmittag sind die Profisängerinnen und -sänger vor einem breiten Publikum im Kloster Fischingen aufgetreten.
Es ist der dritte Auftritt des Londoner Tenebrae Choir im Kloster Fischingen. Und wie schon bei den beiden vorherigen Auftritten ist das Konzert ausverkauft. Es scheint, als habe man im Hinterthurgau ein Faible für Chorperlen aus der russisch-orthodoxen Kirche. Der Ansturm erstaunt nicht. Immerhin eilt dem Tenebrae Choir eilt ein Ruf voraus. Er gilt als eines der besten Vokalensembles weltweit. Die Stimmgewalt der Bässe ist verblüffend, der melodiöse Gesang der Sopranisten himmlisch.
Werke von Rachmaninov, Golovanov, Kalinnikov, oder Glinka: Mit dem Programm «Russian Treasure» versprach der Tenebrae Choir unter der Leitung von Nigel Short viel – und hielt Wort. Es sind vor allem hierzulande unbekannte christliche Liturgien, die die Profisängerinnen und -sänger wiedergeben. Die meisten Liturgien sind eng mit dem Gesang verbunden, aber keine ist so sehr von der menschlichen Stimme geprägt wie jene der russisch-orthodoxen Kirche. Das gesprochene Wort fehlt in der russischen Liturgie gänzlich. An dessen Stelle erklingen indes feierliche Gesänge und traditionelle Chormusik.
Wenn ein derart verheissungsvolles Konzert mit etwas Verspätung beginnt, kann das unterschiedlichste Gründe haben. In besagtem Fall war es schlicht und einfach so, dass die Klosterkirche Mühe hatte, den riesigen Ansturm zu meistern. Cornelia Scheiwiller, Kulturchefin vom Kloster Fischingen, sagt:
«So viele Besucher wie an diesem Nachmittag hatten wir noch nie. Das ist definitiv ein neuer Rekord.»
Die 16 Bankreihen reichen nicht für alle Zuhörerinnen und Zuhörer, weshalb die Organisatoren kurzerhand entlang der Kirchenmauern bestuhlen müssen. Platz finden schliesslich alle, Freude an der Vorstellung ebenso.