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Es steht zur Diskussion, dass die Genossenschaft Pressverein Frauenfeld die Verlagsrecht für das Pfarreiblatt der katholischen Landeskirche Thurgau abtritt.
Eine über hundert Jahre andauernde Verlagstradition im katholischen Thurgau könnte schon bald Geschichte sein. Denn der Kirchenrat der Thurgauer Landeskirche will in Zukunft die alleinige Verantwortung für die Zeitschrift «Forum Kirche». Aktuell gehören die Verlagsrechte noch der Genossenschaft Pressverein Frauenfeld, die auch Mitherausgeberin (nebst den Landeskirchen Thurgau und Schaffhausen) ist. Die Publikation erscheint heute zweiwöchentlich in den beiden Kantonen mit einer Auflage von 53'000 Exemplaren.
Für den 29. Oktober hat die Genossenschaft eine ausserordentliche Versammlung terminiert. Dann soll das Abtreten der Verlagsrechte an die Landeskirche beschlossen werden. Die Genossenschaft besteht seit 1895. Sie übernahm damals die Verlagsrechte der katholischen Thurgauer Wochenzeitung. Ab 1971 gab die Genossenschaft, die daneben auch die «Thurgauer Volkszeitung», die «Bischofszeller Nachrichten» und das «Neue Wiler Tagblatt» verlegte, das heute noch bestehende Pfarreiblatt für die Landeskirche heraus, bis 1988 mit alleinigem Risiko.
Wie Genossenschaftspräsident Bruno Hubatka an der Generalversammlung von Dienstag im Brauhaus erklärte, will die Landeskirche die Kommunikationsarbeit mithilfe der verschiedenen Medienkanäle neu konzipieren. Die Existenz der Genossenschaft sei auch ohne verlegerische Tätigkeiten weiter gerechtfertigt, sagte Hubatka. «Die Genossenschaft wird ein Garant dafür, dass ausserhalb der Kirchenverwaltung ein zumindest derzeit noch finanziell potenter Partner vorhanden ist, der Projekte aufgreifen und unterstützen kann.»
Für Ralph Limoncelli, der durch die Wahl in die Behörde von katholisch FrauenfeldPlus aus dem Kirchenrat ausschied, wurde Kirchenratspräsident Cyrill Bischof in den Genossenschaftsvorstand gewählt.