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In der Nacht der Nächte trotze das Partyvolk in Frauenfeld den eisigen Temperaturen und hielt der Stadt mit seinen Kostümen den Spiegel vor.
Blinkend und hupend ziehen sechs Frauen vom Holdertorkreisel Richtung «Scharfes Eck». Um die Hüfte tragen sie Kartonschachteln, die Autos darstellen. Beim Sämannsbrunnen machen sie einen kurzen Zwischenstopp und holen sich eine Nummer für die Maskenprämierung. Die geht allerdings erst um 0.13 Uhr im Rathaus über die Bühne. «Stausteher», steht auf ihren Hecks. «Kein Alkohol am Steuer», mahnt eine von ihnen und fügt hinzu:
«Eigentlich ein Scheissmotto!»
Das Thema Verkehr scheint die Frauenfelderinnen und Frauenfelder zu beschäftigen. Von der Altstadt her kommen zwei Männer in Maleranzügen, die über und über mit Verkehrsschildern behängt sind. Im Schritt ist zu lesen: «Betreten der Baustelle auf eigene Ge- fahr – Eltern haften für ihre Kinder.» Auf ihren Rücken prangt eine grosse Karte. «Wir haben die Lösung», verkündet der eine. Die sieht einen Tunnel von Bewangen bis Messeriet vor.
Die Kälte kriecht langsam in die Knochen. Eine achtköpfige Gruppe weiss sich zu helfen. Die Frauen tragen knallbunte Trainingsanzüge und ziehen kurzerhand einen Gummitwist aus der Tasche. Drei von ihnen hüpfen gleichzeitig und sagen das passende Sprüchlein dazu auf. Und was haben sie in ihren Trinkflaschen?
«Isostar natürlich!»
Passend dazu stehen im berüchtigten Bermudadreieck drei Schulmädchen auf der Strasse. Sie tragen kurze, karierte Röcke und gelbe Erstgix-Streifen. In der Hand hat jede eine Dose Bier. Währenddessen sitzen die Konstabler und Schamauchen noch an der Wärme und geniessen ihr Bürgermahl. Sie werden später zum Partyvolk stossen.