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Über 130 Organisationseinheiten im Thurgauer Schulbereich können ab diesem Sommer auf eine Notfall-App zurückgreifen.
Einige Thurgauer Schulen sind von sich aus auf die Notfall-App von e-mergency aufmerksam geworden. Diese kann gratis heruntergeladen werden, wer aber eigene Notfallkonzepte hinterlegen will, muss eine Lizenz beziehen. «Wir haben uns dann überlegt, dass es besser ist, wenn wir auf Kantonsebene eine Beschaffung tätigen», sagt Beat Brüllmann, Chef des Amts für Volksschule.
Im Sommer 2018 wurde das Projekt Notfall-App für die Thurgauer Schulen gestartet, das Produkt musste überzeugen und wurde deshalb gründlich evaluiert. Anfang März hat der Kanton mit der Firma exanic AG im Kanton Zug einen Vertrag für die Beschaffung und den Betrieb der Notfall-App abgeschlossen. Die einmaligen Lizenzkosten belaufen sich auf 35'500 Franken, dazu kommen jährlich wiederkehrende Kosten im Umfang von 20'000 Franken. Dies ist einem Entscheid des kantonalen Departements für Erziehung und Kultur zu entnehmen.
«Der grosse Vorteil ist, dass wir die App gemeinsam mit dem Verband Thurgauer Schulgemeinden beschaffen und für den Thurgau anpassen konnten», sagt Brüllmann. Die App, die nun ab diesem Sommer allen Lehrern im Kanton zu Verfügung steht, ist deshalb in thurgauischem grün statt standardmässigem blau gehalten und zeigt das Kantonswappen.
Ausserdem konnte das Amt für Volksschule das kantonale Kriseninterventionsteam in der App hinterlegen, sodass die Mitglieder jederzeit alarmiert und informiert werden können. Da das Amt für Volksschule das Kriseninterventionsteam organisiert, übernimmt es auch das Management der Notfall-App.
An vier Abenden hat der Kanton bereits eine Schulung für über 100 Personen aus der Thurgauer Schullandschaft organisiert. Markus Müggler vom Verband Thurgauer Schulgemeinden und Laura Nägeli von der Entwicklungsfirma exanic haben erklärt, wie Schulgemeinden ihr individuelles Krisenkonzept in die App übertragen können und dort Mutationen wie neue Mitarbeiter oder geänderte Telefonnummern vorgenommen werden können.
Über 130 Organisationseinheiten im Thurgau können die Notfall-App künftig nutzen. Vorgeschrieben ist es allerdings nicht. Brüllmann gibt auch zu bedenken:
«Wer kein Smartphone besitzt, kann die App nicht nutzen.»
Die Notfall-App sei auch nur ein Hilfsmittel zur Vervollständigung des Sicherheitskonzeptes. Anlässlich der Schulungen seien gute Rückmeldungen gekommen. Auch wenn zuerst ein kleiner Aufwand nötig sei, um die App für die eigene Schulgemeinde einzurichten, sagt Brüllmann: «Wir hoffen, dass möglichst viele Schulen mitmachen.»