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«Kampf gegen Windmühlen»: Fake-Profil der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein kursiert auf Instagram – mit falschen Gewinnspiel

Cyberkriminelle haben einen Fake-Account der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) erstellt. Die Geschäftsstelle reagiert. Ein Social-Media-Experte gibt Tipps.

Livia Gamper
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So warnt die URh vor dem Fake-Profil.

So warnt die URh vor dem Fake-Profil.

Bild: PD

Auf Instagram meldete die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) vor kurzem: «Achtung, dies ist ein Fake-Account». Cyberkriminelle haben mittels eines Fake-Kontos der URh ein iPhone verlost. «Ein vermeintlicher Gewinner hat uns daraufhin kontaktiert», erklärt Vanessa Curaba, Leitung Marketing und Verkauf. Aber da ja kein Gewinnspiel lief, gab es auch nichts zu verlosen. Zuvor hatten mehrere Personen die URh darauf aufmerksam gemacht, dass ein beinahe identisches Fake-Profil auf der Social-Media-Plattform kursiere. Daraufhin warnte die Geschäftsstelle vor dem Fake-Account und rief dazu auf, diesen zu melden und keine Gewinnspiele oder Gewinne zu akzeptieren.

Kopien mit kleinen Änderungen

«Gegen solche Fake-Profile vorzugehen, kann ein Kampf gegen Windmühlen sein», erklärt Dorian Kostanjsek, Social-Media-Experte bei Hutter Consult aus Aadorf. Die eigentlichen Instagram-Accounts werden bei dieser Masche nicht gehackt, sondern mit kleinen Änderungen kopiert.

«Mittels automatisch generierten Follower-Anfragen oder Gewinnspielen locken Kriminelle auf diese falschen Accounts.»

Folgt man den Profilen oder nimmt Gewinnspiele an, kann man auf Seiten gelenkt werden, die im schlimmsten Fall schädliche Programme auf dem Rechner installieren.

Social-Media-Experte Dorian Kostanjsek.

Social-Media-Experte Dorian Kostanjsek.

Bild: PD

Diese skurrilen Online-Aktivitäten gäbe es schon seit etwa vier Jahren, eine Zunahme kann Kostanjsek derzeit nicht feststellen. «Besonders betroffen sind nicht versierte und unvorsichtige Social-Media-Benutzende», erklärt er.

Sich zu wehren, besonders für Kleine schwierig

Inhaber von betroffenen Accounts wie die URh können sich wehren, in dem sie Fake-Accounts melden und ihre Follower dazu aufrufen, es ihnen gleich zu tun. «Damit Instagram einen kriminellen Account löscht, müssen jedoch viele Meldungen eingehen», so Kostanjsek. Für kleinere Unternehmen kann es deshalb schwierig sein, gegen die betrügerischen Profile vorzugehen.

Das kopierte, falsche Konto der URh ist derzeit noch auf Instagram aktiv. «Das ist zwar ärgerlich für unsere Follower und uns, aber kein Weltuntergang, da alle sehr verständnisvoll reagieren», erklärt Curaba. Auch von der Stadt Kreuzlingen gab es vor einigen Wochen ein falsches Instagram-Konto, auf welches Mitte-Regierungsrat Dominik Diezi hereingefallen ist.