Im dritten Lebensabschnitt
Wohnkonzept Brotegg: In der innovativen Frauenfelder Altersüberbauung sind kurz nach Bauabschluss schon drei Viertel der Wohnungen vermietet

Ein Rundgang durch die fertige Anlage: 15,5 Millionen Franken hat das Bauprojekt der Erbengemeinschaft Frei gekostet. Etwas mehr als anderthalb Jahre betrug die Bauzeit. Nebst vielen Annehmlichkeiten gibt es auch einen öffentlichen Gastronomiebetrieb. Am 6. August ist die offizielle Einweihung.

Mathias Frei
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Christoph und Vreni Frei von der Erbengemeinschaft Frei umrahmen ihren Immobilienbewirtschafter Cornel Eisenring von Tobler Immobilien.

Christoph und Vreni Frei von der Erbengemeinschaft Frei umrahmen ihren Immobilienbewirtschafter Cornel Eisenring von Tobler Immobilien.

Bild: Mathias Frei

Sie brennen, als sie durch das Areal führen. Den Geschwistern Christoph und Vreni Frei steht das «feu sacré» ins Gesicht geschrieben. Sie dürfen auch brennen, denn ihre Überbauung in der Brotegg, das Wohnkonzept Brotegg, ist eine durchaus spannende und überzeugende neue Wohnform für Menschen im dritten Lebensabschnitt. Christoph Frei zeigt auf den Platz, wo bald noch ein grosser Brunnen gesetzt wird. Er freut sich:

«Das wird unser Dorfplatz, für das ganze Quartier.»
Geschwister und Erbengemeinschaft: Christoph Frei, Vreni Frei Blatter, Stefan Frei, Ueli Frei und Markus Frei.

Geschwister und Erbengemeinschaft: Christoph Frei, Vreni Frei Blatter, Stefan Frei, Ueli Frei und Markus Frei.

Bild: PD

Auch von Giuseppe Storniolo schwärmt er. Der Gastronom, der in Weinfelden erfolgreich «Giusis Bistro» führte, eröffnet am 11. August den öffentlichen Gastronomiebetrieb im Wohnkonzept Brotegg: Giusis Brotegg. Die Einweihungsfeierlichkeiten gehen am 6. August über die Bühne. Von einem grossen Glück spricht Christoph Frei. Drinnen und draussen je 36 Sitzplätze. Er malt sich aus, wie sich schon diesen Sommer das Quartier auf ein Gläsli trifft. Von Zehn bis Zehn ist das Lokal an fünf Tagen in der Woche offen. Ruhetage sind Montag und Dienstag, wobei die Räumlichkeiten am Dienstagabend jeweils durch das Brotegg-Veranstaltungsprogramm besetzt sind. Denn:

«Lebenslanges Lernen und Neugier haben kein Verfallsdatum.»
Das Wohnkonzept Brotegg.

Das Wohnkonzept Brotegg.

Bild: Mathias Frei

Fünf Geschwister sind auf dem Bauernhof aufgewachsen

Eingang zu Vrenis Freis Gesundheitspraxis.

Eingang zu Vrenis Freis Gesundheitspraxis.

Bild: Mathias Frei

Die Erbengemeinschaft Frei: Das sind fünf Geschwister, die im Bauernhof an der Ecke Brotegg-/General-Weber-Strasse aufgewachsen sind. Der Bauernhof ist nicht mehr. Dafür stehen nun gleichenorts drei Wohnbauten mit insgesamt 32 Wohnungen, grösstenteils im 2,5- und 3,5-Zimmer-Bereich. Dazu gibt es ein öffentliches Restaurant, einen Fitness- und Wellnessbereich, eine Gemeinschaftsbibliothek, eine Gesundheitspraxis, ein Gästestudio, das tageweise gemietet werden kann, und ganz vieles mehr. Baubeginn des 15,5-Millionen-Franken-Projekts war im Oktober 2019. Nun wurden in den vergangenen Wochen die ersten Wohnungen bezogen.

Vreni Frei spielt auf der Anlage Boule.

Vreni Frei spielt auf der Anlage Boule.

Bild: Mathias Frei

Cornel Eisenring von Tobler Immobilien ist für die Erstvermietung und Bewirtschaftung zuständig. Er sagt: «Zwei Drittel der Wohnungen sind bezogen, drei Viertel sind vermietet.» Drei Viertel: Das sind 25 der 32 Wohnungen. Bei Vollbesetzung werden dereinst wohl um die 45 Personen hier leben. Die aktuellen Mieterinnen und Mieter sind laut Vreni Frei zwischen 60 und gegen 90 Jahre alt. Christoph Frei hätte es gerne gesehen, wenn beim Erstbezug schon alle Wohnungen vermietet gewesen wären.

«Wir sind eben unbelehrbar optimistisch.»
Blick in die Gemeinschaftsbibliothek, die derzeit eingerichtet wird.

Blick in die Gemeinschaftsbibliothek, die derzeit eingerichtet wird.

Bild: Mathias Frei

Im Rundgang geht es durch die drei Häuser. Alle Türen öffnen automatisch. Praktisch, wenn man in beiden Händen den Einkauf nach Hause trägt. Sogar in den Treppenhäusern und in den Liften liegt Eichenparkett. Die Fensterfronten sind gross. Der Sichtbeton gefällt einem oder eben nicht. Die Mieterschaft kann diverse Dienstleistungen gegen Aufpreis beziehen, vom Wäscheservice bis zum Mahlzeitendienst. Überall ist altersgerecht gebaut. Auch ein Notrufsystem kann in den Wohnungen nach Bedarf aufgeschaltet werden. In etwa so will man einmal leben, wenn man pensioniert ist.