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Die Primarschulgemeinde Thundorf informierte über ihre Finanzlage und deren Auswirkungen auf die Steuerfüsse.
«Ihr könnt euch den Platz aussuchen.» Das sagte Markus Müggler am Montagabend im Schulhaus Thundorf zu den wenigen anwesenden Besuchern. Immerhin bekamen diese unter der Leitung des Schulpräsidenten in einer Art Lektion mit einer Dauer von rund 45 Minuten einen Crashkurs in Sachen Buchhaltung.
Reto Rietmann, verantwortlich für die Finanzen, versuchte, das nicht einfache Gebilde der Schulfinanzierung zu erläutern. Zuerst die gute Nachricht. Die Rechnung der Schule schliesst im Rechnungsjahr 2019 mit einem Gewinn von über 70'000 Franken ab, dies bei einem Aufwand von rund 2,33 Millionen Franken. Das gute Resultat kam unter anderem durch höhere Beitragszahlungen und Minderausgaben beim Personal zu Stande.
Dann die schlechte Nachricht. Durch die Änderung des kantonalen Beitragsgesetzes und wegen immer weniger Schülern erhält die Primarschule weniger Einnahmen. Das soll durch eine Steuerfusserhöhung von neun Prozentpunkten kompensiert werden, damit die Schulbehörde wieder die nötigen Mittel erhält, um längerfristig Schulden abzubauen. Der budgetierte Kantonsbeitrag beträgt für das Jahr 2021 rund 572'000 Franken bei 128 Schülern. Nach der Prognose wird die Schülerzahl bis 2025 auf 94 sinken, womit der Kantonsbeitrag auf 116'000 Franken sinkt.
Im Gegenzug dazu würde die Sek Halingen ihren Steuerfuss von derzeit 38 auf 29 Prozent senken, sofern die Stimmbürger dem an der Schulgemeindeversammlung vom 18.März zustimmen.
«Wenn am 23.März noch die Stimmbürger von Thundorf den höheren Steuerfuss gutheissen, liefe das Ganze für den Steuerzahler auf ein Nullsummenspiel heraus.»
So erläuterte es Müggler. «Was passiert, wenn jemand nicht zustimmt?», fragte eine Anwesende. «Gäbe es eine krasse Schieflage, würde der Kanton einschreiten», erklärte Müggler die trüben Aussichten. Dann würde jedoch der Kanton auch den finanziellen Kurs der Schule in Thundorf bestimmen.